Familien in der Corona-Zeit „Was passiert mit den Kindern?“

Wuppertal · Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Familien aus? Margarete Stobbe, Leiterin der Evangelischen Beratungsstelle in Wuppertal, berichtet.

 Margarete Stobbe, Leiterin der Evangelischen Beratungsstelle in Wuppertal.

Margarete Stobbe, Leiterin der Evangelischen Beratungsstelle in Wuppertal.

Foto: Diakonie/Stallbaum

„Die Menschen erleben, dass vieles von dem, was als normal und sicher erschien, plötzlich in Frage gestellt ist. Sie machen sich massive Sorgen um die Gesundheit ihrer alten Eltern, aber auch um die ihrer Kinder und um ihre eigene. Dazu kommen existenzielle und berufliche Ängste. Die veränderte Tagesstruktur durch Homeschooling, fehlende Kinderbetreuung, Kurzarbeit oder Homeoffice und begrenzte Möglichkeiten der Freizeitgestaltung führen zu einer Mehrfachbelastung in den Familien. Betroffene haben versucht, den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. In dieser angespannten Situation können dennoch schon Kleinigkeiten Auslöser für Eskalationen sein.

Neben der Beratung für Familien, einem Gesprächsangebot für Alleinstehende, die sich plötzlich in der Situation befanden, keine Sozialkontakte mehr zu haben, bestand ein weiterer Schwerpunkt in der Beratung getrennt lebender Eltern bezogen auf Umgangskontakte zu ihren Kindern vor dem Hintergrund der Kontaktsperre. Auch die Frage ,Was passiert mit den Kindern, wenn ein Elternteil schwer erkrankt oder stirbt?‘ war und ist bei vielen präsent. Beratungsgespräche fanden in der ersten Phase der Corona-Krise fast ausschließlich in Form von telefonischer Beratung statt. Es wurde eine telefonische Sprechstunde von montags bis freitags in der Zeit von 9 von 14 Uhr eingerichtet. Damit sollte sichergestellt sein, dass Ratsuchende noch am gleichen Tag, spätestens am Folgetag, ein Beratungsgespräch erhalten. Inzwischen finden wieder persönliche Kontakte in der Beratungsstelle statt, diese unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, vor diesem Hintergrund ausschließlich nach vorheriger Terminabsprache.

Die telefonische Erreichbarkeit über das Sekretariat der Ev. Beratungsstelle besteht montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr und freitags in der Zeit von 8 bis 13 Uhr. Wir versuchen weiterhin, Krisengespräche zeitnah anzubieten. Gleichzeitig stellen wir fest, dass nunmehr die Nachfrage nach Paarberatung und Trennungsberatung deutlich steigt, was wir ebenfalls als Auswirkung der belasteten Zeit werten. Nach wie vor können Gruppenangebote und offene Sprechstunden nicht stattfinden. Wir hoffen sehr, dass wir damit im Herbst wieder starten können.“

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