1. Corona Virus

Wuppertal: Gülker bei Telefonaktion zu Corona und Herzkrankheiten

Rundschau-Telefonaktion : Viele Leserfragen zu Corona und Herzkrankheiten

Im Dauereinsatz war Dr. Jan Gülker diese Woche am Rundschau-Lesertelefon: Der Rat des Chefarztes der Kardiologie im Petrus-Krankenhaus war sehr gefragt - auch, weil offensichtlich viele Menschen mit Vorerkrankungen angesichts der Corona-Lage sehr verunsichert sind.

„Diese Verunsicherung betraf vor allem die Frage, was man sich als Mensch mit Herz-Vorerkrankungen jetzt zumuten kann: Darf ich in Urlaub fahren? Kann ich mich mit Freunden treffen? “, fasst Dr. Gülker seine Eindrücke aus den zahlreichen Gesprächen in der Redaktion zusammen. Individuell konnte er in dieser Hinsicht den einen oder anderen guten Ratschlag geben, allgemein ist seine Einschätzung: „Ich würde versuchen, das soziale Umfeld wieder wahrzunehmen, am besten draußen und mit Abstand.“

Und das nicht zuletzt, weil aus seiner Sicht die psychologischen Auswirkungen von Corona unterschätzt werden. Seine Prognose: „Viele Menschen sind dadurch wirklich psychisch angeschlagen, das wird auch langfristig Konsequenzen haben.“ Beim Thema Urlaub rät Dr. Gülker generell zur Vorsicht: „Bei Vorerkrankungen würde ich von Flugreisen absehen.“ Und grundsätzlich empfiehlt er Betroffenen, darauf zu achten, sich wegen der Übertragungsgefahr durch Aerosole nicht mit anderen Menschen in zu engen Räumen aufzuhalten: „Draußen ist es besser.“ Denn klar sei: Wenn Vorerkrankte infiziert sind, wird es gefährlich!

  • Am Montag unter Tel. 0202-271 44
    Sprechen mit Dr. Jan-Erik Gülker : Telefonaktion am Montag: Corona und Herzerkrankungen
  • Die Entwicklung der Corona-Zahlen in Wuppertal
    Aktuelle Zahlen von Montag, 25. Mai 2020 : Corona-Virus: Noch 87 Wuppertaler infiziert
  • Die Entwicklung der Corona-Zahlen für Wuppertal.
    Aktuelle Zahlen von Freitag, 15. Mai 2020 : Corona-Virus: 150 Wuppertaler infiziert

Für den Kardiologen selbst fiel der Corona-Ausbruch übrigens fast unmittelbar mit seinem Start als neuer Chefarzt am Barmer Petrus-Krankenhaus zusammen. Ganz kalt erwischt wurde er davon aber nicht: „Wir hatte gerade eine neue Intensivstation eröffnet und dazu noch sehr viele motivierte Mitarbeiter und eine gute Kommunikation mit dem internen Krisenstab“, erinnert er sich an die Ausnahmesituation zu Beginn der Pandemie, „außerdem hatten wir glücklicherweise nicht so viele Patienten mit dramatischen Verläufen.“

Auch am Petrus-Krankenhaus verzeichnete sein Team allerdings das Phänomen, dass viele Patienten mit akuten Problemen jenseits von Corona wie Herzmuskelentzündungen oder Infarkten wegen der Angst vor Ansteckung verspätet in die Klinik kamen, was die Behandlungsmöglichkeiten drastisch verschlechtert. Bei den Lesern am Rundschau-Telefon verhielt sich die Sache ganz anders. Gülkers Eindruck: „Alle zeigten eine ganz hohe Verantwortung und gehen offensichtlich sehr, sehr sorgsam und konsequent mit der Situation um. Das ist ein ganz anderes Bild als das, was man sonst in der Öffentlichkeit sieht ...“