Die Redaktion im "Final Escape Room" Wie kommen wir hier wieder raus?

Wuppertal · Wer hat Sherlock Holmes' Klienten ermordet? Die Redaktion der Wuppertaler Rundschau ermittelt, und zwar im Escape Room von "Final Escape" in der Elberfelder Innenstadt.

 Wer ist der wahre Mörder? Nina Bossy, Stefan Seitz, Roderich Trapp und Hannah Florian versuchten , innerhalb nur einer Stunde einen Sherlock-Holmes-Fall zu lösen.

Wer ist der wahre Mörder? Nina Bossy, Stefan Seitz, Roderich Trapp und Hannah Florian versuchten , innerhalb nur einer Stunde einen Sherlock-Holmes-Fall zu lösen.

Foto: Simone Bahrmann

Ein Klient des Privatdetektivs Sherlock Holmes wird tot in dessen Wohnung in der Baker Street 221b in London aufgefunden. Sherlock wurde verhaftet, Mr. Watson und Mrs. Hudson sind verschwunden. Jetzt liegt es an der Redaktion der Wuppertaler Rundschau, den Fall zu lösen, den wahren Mörder zu finden und Sherlock Holmes zu entlasten. Das Problem: Die Redakteure der Wuppertaler Rundschau haben nur eine Stunde Zeit, dann beginnt Holmes' Gerichtsverfahren.

Das so genannte "Escape Game" startet im Hausflur der Baker Street 221b. Etwas ratlos werden die Redakteure in dem schummrig beleuchteten Flur allein gelassen. Und jetzt? Ein Zeitungsartikel auf dem Beistelltisch könnte Hinweise geben. Volontärin Hannah Florian versucht, die Artikel aus der Times von 1919 zu entziffern, während Redaktionsleiter Roderich Trapp die Treppe hochsteigt und die vermeintlichen Haustüre unter die Lupe nimmt. Redakteurin Nina Bossy tastet mit den Fingern Wände und Bilderrahmen ab und sucht nach versteckten Indizien.

 Spieleleiterin Saskia Porbadnik und Geschäftsführer Christian Kohlhaas im Sherlock Holmes Room.

Spieleleiterin Saskia Porbadnik und Geschäftsführer Christian Kohlhaas im Sherlock Holmes Room.

Foto: Simone Bahrmann

Der Einstieg in das "Escape Game" — in den Kriminalfall — ist gar nicht so leicht. Wo ist der erste Hinweis? Was soll als nächstes passieren? Ob sich so wohl auch ein echter Detektiv fühlt, wenn er nur mit spärlichen Informationen auf ein mysteriöses Rätsel losgelassen wird?

Endlich ist ein Hinweis gefunden — und schnell ist man drin in dem Spiel, dessen Kulissen so echt wirken, als befände man sich tatsächlich mitten im Herzen Londons im Haus des berühmten Privatdetektivs. Die Ermittlungen gehen weiter, und plötzlich öffnet sich eine versteckte Tür. Redaktionsleiter Roderich Trapp wagt sich hinein in den schmalen Raum, die Tür schließt sich hinter ihm — und er ist gefangen.

Was nun? Von außen gibt der Rest der Redaktion Anweisungen und fragt sich gleichzeitig: Ohne Redaktionsleiter, wird da nächsten Samstag trotzdem die Wuppertaler Rundschau erscheinen?! Zum Glück findet er doch noch den Ausweg und öffnet die Tür zu Sherlock Holmes' Arbeitszimmer. Hier verdichten sich die Hinweise zur Lösung des mysteriösen Mordfalles.

 Der Spielführer beobachtet die Spieler und gibt Hilfestellungen übers Mikrofon.

Der Spielführer beobachtet die Spieler und gibt Hilfestellungen übers Mikrofon.

Foto: Simone Bahrmann

Am Ende stehen sechs Täter zur Auswahl. Wer von ihnen hat Sherlocks Klienten getötet und ist dafür verantwortlich, dass der berühmte Privatdetektiv zu Unrecht im Gefängnis sitzt? Die Redaktion der Wuppertaler Rundschau urteilt zu vorschnell, denn die Uhr tickt, die Zeit eigentlich schon abgelaufen. Am Ende hängt das falsche Täterbild an der Wand des Arbeitszimmers — und das Spiel ist vorbei.

Spieleleiterin Saskia Porbadnik betritt durch eine versteckte Tür den Raum: "Ihr habt die Hinweise leider nicht gründlich genug gelesen", sagt sie. "Aber Sherlock ist auch wirklich unser schwerstes Spiel."

So kopflastig wie im Arbeitszimmer von Sherlock Holmes muss nicht immer gespielt werden. Escape Rooms wie "Der Henker" oder "Flucht aus Alcatraz" erfordern mehr körperlichen Einsatz. "Da müssen die Spieler durch enge Gänge kriechen oder eine Falltür hinabsteigen", erzählt Christian Kohlhaas, Geschäftsführer von "Final Escape Wuppertal". Auch hier wirkt die Kulisse echt, der Kerker aus dem Spiel "Der Henker" riecht nach Stroh und Angst. Nichts für schwache Nerven, und tatsächlich auch erst für Spieler ab 16 Jahren empfohlen.

 Ein Blick ins Henkerzimmer. Dieses Spiel ist erst ab 16 Jahren empfohlen.

Ein Blick ins Henkerzimmer. Dieses Spiel ist erst ab 16 Jahren empfohlen.

Foto: Simone Bahrmann

Seit dem Frühjahr ist "Final Escape" am Armin-T.-Wegner Platz im City-Center in Elberfeld zu finden. Die Besucher können wählen zwischen drei Räumen und einem Pop-Up-Room ("Das Geheimnis der Mönche"), die alle von professionellen Bühnenbildnern nach Originalvorbildern gestaltet wurden.

Gruppen von 2 bis 12 Personen können gemeinsam spielen, ein Spieleleiter beobachtet die Spieler mit Hilfe von Kameras und gibt gegebenenfalls Hilfestellungen — die die Rundschau-Redaktion mehr als einmal in Anspruch nehmen musste ...

Und das Erlebnis lohnt sich. Eine Stunde lang tauchen die Spieler ein in eine völlig fremde Welt, in der es nur um eine Frage geht: Wie kommen wir hier raus? Oder aber, wie im Fall des zu Unrecht beschuldigten Sherlock Holmes: Wer ist der wahre Täter?

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