Bergische Uni Wuppertal Ukrainisch-russisch-deutsches Gespräch

Wuppertal · Die Bergische Universität Wuppertal, die Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften und die Fachgruppe Geschichte laden für den 21. November 2023 zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Das Schweigen brechen: Besatzungserfahrungen damals und aktuell – Ein ukrainisch-russisch-deutsches Gespräch“ ein.

 Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages.

Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages.

Foto: photothek/Jörg Carstensen

ACHTUNG: Die Veranstaltung ist abgesagt, weil laut Uni eine der Teilnehmerinnen erkrankt ist. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Ab 18 Uhr diskutieren in Hörsaal 33 (K.11.24) Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, MdB), Prof. Dr. Gelinada Grinchenko (Institut für Ukrainische Studien der Nationalen V.-N.-Karazin-Universität Charkiv und Gastwissenschaftlerin an der Bergischen Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Irina Sherbakova (Historikerin und Publizistin, Mitbegründerin der 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Menschenrechtsorganisation „Memorial“) unter der Moderation von Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte). Der Eintritt ist frei.

Wir seien, so formulierte die deutsche Außenministerin am Morgen des 24. Februar 2022, in einer anderen Welt aufgewacht: Dies liegt mehr als anderthalb Jahre zurück und seither erwehrt sich die Ukraine der russischen Angriffe; etwa 17 Prozent des Landes sind immer noch besetzt. Doch was Besatzung bedeutet, ist in Deutschland wenig bekannt – und dies, obwohl in den Jahren des Zweiten Weltkriegs große Teile Europas, darunter auch die heutige Ukraine, deutsch besetzt waren. Das Gespräch thematisiert daher Besatzung und die Bedeutung historischen Wissens als Orientierung in der Gegenwart.

Bereits vor einigen Monaten hatte an der Bergischen Universität ein prestigeträchtiges Projekt zu Okkupation seinen Abschluss gefunden: Am 28. Juni war ein Digital-Portal zu Besatzungserfahrungen des Zweiten Weltkrieges mit historischen Quellen aus ganz Europa online gegangen. Erarbeitet von einem Team internationaler Expertinnen und Experten aus 20 Ländern und federführend an der Bergischen Universität Wuppertal gepflegt, bietet das Online-Portal nun rund 600 Quellen erstmals in Originalsprache und in englischer Übersetzung an, die in mehr als siebzig Archiven europaweit gesammelt worden sind.

Die Podiumsdiskussion mit den renommierten Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft am 21. November soll nun die Brücke in die Aktualität schlagen. „Mit der Teilnahme dreier so wichtiger Akteurinnen holen wir die Besatzungs-Thematik in die Gegenwart. Es macht uns stolz, dass es uns gelungen ist, diese hochkarätigen Persönlichkeiten an einen Tisch zu bekommen – in der aktuellen Zeit ist das sicherlich einzigartig. Wir freuen uns, wichtige Fragen mit ihnen und unserem Publikum diskutieren zu können“, sagt Organisatorin Prof. Dr. Tönsmeyer, die zum Thema bereits im SPIEGEL publiziert hat.

Ihre zum oben erwähnten Onlineportal gehörige Printversion „Fighting Hunger, Dealing with Shortage“ wurde von der American Library Association auf die Winners’ List „Best Historical Materials published in 2021 and 2022“ aufgenommen.

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