Kommunikationszentrum 50 legendäre „börse“-Jahre

Wuppertal · Die 1970er und 1980er Jahre der meisten Wuppertaler Jugendlichen wurden geprägt vom „Wackeltreff“ in der „börse“. Die beste Nachricht zum Jubiläum: Die Partyreihe wird ab November reaktiviert!

Das Team der „börse“ freut sich auf das Jubiläumsjahr.

Das Team der „börse“ freut sich auf das Jubiläumsjahr.

Foto: Simone Bahrmann

Drei Jahrzehnte lang war sie der Disco-Treff schlechthin. „Die Geschichten und Anekdoten rund um den Wackeltreff sind legendär“, sagen die Macher der „börse“ selbst.

„die börse Kommunikationszentrum Wuppertal GmbH“ – so der offizielle Name – wird 50 Jahre alt und feiert in ihr goldenes Jubiläum hinein mit zahlreichen Veranstaltungen, die sich über das gesamte kommende Jahr ziehen werden. Der dazugehörige Trägerverein hatte seinen „Geburtstag“ schon am 19. Mai dieses Jahres. Im Mai 1973 mit 150 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen, eröffnete das soziokulturelle Zentrum am 8. November 1974 seine Räume, damals noch an der Viehhofstraße. Erst seit 1996 ist die „börse“ an der Wolkenburg beheimatet.

„Man kann mit Sicherheit über die ersten 30 Jahre der ,börse‘ sagen, dass sie eine Ausstrahlung hatte, die weit über Wuppertal hinaus ging“, stellte Geschäftsführer Lukas Hegemann am Mittwoch in einer kleinen Pressekonferenz anlässlich der anstehenden Feierlichkeiten fest.

Bundesweit sei „die börse“ als soziokulturelles Zentrum „ganz weit vorne dran“, weiß Hegemann. Es gebe wenige vergleichbare Orte wie beispielsweise die „Fabrik“ in Hamburg. Soziokultur bedeutet für ihn soviel wie: „Wir machen Gesellschaftskultur – wir machen Kultur der Gesellschaft. Das, was in den Gründungsjahren was Neues war, war dieser Begriff: Kommunikation. Wir brauchen Zentren, in denen wir reden können, in denen wir uns unterhalten können.“

Es ging in der „börse“ aber auch stets um Politik, Unterhaltung, Musik, Diversität, Theater, Satire und Kampfkultur. Neben dem Wackeltreff gab es in der „börse“ seit 1974 feministische Veranstaltungen wie den „Frauenschwoof“, die „Schaurigen Nächte“, Friedens- und Anti-Atomkraft-Treffen und Jugendprogramme. Berühmte Namen wie Pina Bausch, die Scorpions oder Die Toten Hosen traten hier auf. Bekannte Jazzmusiker wie Keith Tippett und seine Frau Julie Driscoll wurden von den Programmgestaltern Rainer Widmann und Ernst Dieter Fränzel geholt.

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