Medienprojekt Wuppertal "Stille Not" feiert Kino-Premiere

Wuppertal · Am Mittwoch, 9. November, findet um 19 Uhr im Rex Filmtheater die Premiere der Dokumentation "Stille Not" über Depression bei Menschen mit geistiger Behinderung statt. Der Eintritt ist frei.

 Der Film gibt Menschen Raum, die als Menschen mit geistiger Behinderung an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt sind und das Glück hatten, Hilfe zu erfahren.

Der Film gibt Menschen Raum, die als Menschen mit geistiger Behinderung an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt sind und das Glück hatten, Hilfe zu erfahren.

Foto: Medienprojekt Wuppertal

Die Volkskrankheit Depression betrifft alle Bevölkerungsgruppen. Rund 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer affektiven Störung. Depressionen sind gut behandelbar, sofern Betroffene Zugang zu geeigneter Hilfe haben. Doch wie sieht es bei Menschen aus, die eine Lern- oder eine geistige Behinderung haben und welche therapeutischen Angebote gibt es für sie?

Der Film gibt Menschen Raum, die als Menschen mit geistiger Behinderung an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt sind und das Glück hatten, Hilfe zu erfahren. Betroffene mit einer Lernbehinderung haben die Möglichkeit, über ihre Gefühle zu sprechen und eindeutige Signale zu senden, wenn es ihnen schlecht geht. Da ihre Einschränkungen oft unsichtbar sind, geraten sie schnell in Überforderungssituationen. Hieraus können innere Konflikte entstehen, die Depressionen zur Folge haben. Anders sieht es aus, wenn Sprache als Kommunikationsmittel gar nicht oder nur eingeschränkt vorhanden ist. Diese Menschen drücken ihre Gefühle über ihr Verhalten aus. Hier ist das begleitende und betreuende Umfeld gefordert, Veränderungen wahrzunehmen, die Hinweise auf innere Not sein können. Appetitlosigkeit, Rückzug, Verweigerung und Aggressionen können solche Zeichen sein. Neben der Beobachtung ist das Gespräch der Betreuenden untereinander wichtig, um Signale verstehen und Hilfe organisieren zu können. Dies gilt in besonderem Maße für Menschen mit geistiger Behinderung, deren kognitive Fähigkeiten deutlich reduziert sind.

Die Geschichten in diesem Film erzählen von Menschen, die das Glück haben, therapeutische Hilfe zu erfahren. Nach wie vor gibt es Krisen und schlechte Tage, aber die lebensbedrohliche innere Not ist überwunden. Der Film macht Mut, das Thema Depression offen anzusprechen und gerade bei Menschen mit geistiger Behinderung ernst zu nehmen.

Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion. Kartenreservierungen und DVD-Bestellungen können beim Medienprojekt Wuppertal vorgenommen werden.

Der Eintritt ist frei. Vorbestellte Karten müssen bis 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung im Foyer des Kinos abgeholt werden. Der Film wird ab der Premiere deutschlandweit als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD vertrieben.

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