Schließung am 14. Dezember DB-Reisezentrum: „Wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“

Wuppertal · Wegen der geplanten Schließung des DB-Reisezentrums im Hauptbahnhof protestierte Stadtdirektor Matthias Nocke bei der Bahn. Die Antwort, die der Rundschau vorliegt, ist wenig erfreulich.

Keine Nachfrage sieht anders aus: Das DB-Reisezentrum im Hauptbahnhof am Dienstag gegen 14 Uhr – mit etlichen Menschen in der Warteschlange.

Foto: Wuppertaler Rundschau/rt

Carmen Maria Parrino, Geschäftsführerin Vertrieb Nahverkehr, erläutert, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den Vertrieb von Nahverkehrsfahrscheinen bereits vor Jahren an die Transdev Vertrieb GmbH vergeben habe. Parrino wörtlich: „Diese Vergabe umfasste sowohl den Verkauf über Automaten als auch den personenbedienten Verkauf. Seitdem darf die DB Vertrieb GmbH im VRR-Gebiet keine Fahrscheine des ÖPNV verkaufen, so auch in Wuppertal.“ Die Bahn habe das Reisezentrum im Hauptbahnhof trotzdem weiter betrieben: Das aber sei „wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“.

Carmen Maria Parrino weiter: „Grund dafür ist vor allem, dass ein Großteil der Fahrkarten inzwischen online gekauft wird. So werden bereits heute neun von zehn Tickets im Fernverkehr digital gekauft sowie über 70 Prozent des Umsatzes im Nahverkehr digital erzielt.“ Die Fahrkartenverkäufe seien in allen DB-Reisezentren stark rückläufig.

Der Bahn-Brief verweist zwar auf laufende Gespräche zum Thema des möglichen zukünftigen Verkaufs von Fernverkehrsfahrkarten in der Wuppertaler Bahnhofsbuchhandlung. Aber ein Reisezentrum, in dem es nur um Tickets für den Fernverkehr gehe, könne man „nicht mehr wirtschaftlich betreiben“.

Obwohl man die Argumente aus Wuppertal gut nachvollziehen könne, lautet das Fazit von Carmen Maria Parrino: „Daher bitten wir um Verständnis für unsere Entscheidung zur Schließung des Reisezentrums.“ Und zwar zum Datum 14. Dezember.