Panzer-Talsperre: Staumauer saniert

Wuppertal / Remscheid · Nach zweieinhalb Jahren ist die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Staumauer der Panzer-Talsperre in Remscheid-Lennep aus dem Jahr 1893 abgeschlossen. Sie ist wieder mit Wasser gefüllt.

 Die Staumauer ist nun auch für Spaziergänger wieder begehbar.

Die Staumauer ist nun auch für Spaziergänger wieder begehbar.

Foto: Wupperverband

"Die Staumauer ist nun technisch wieder auf dem neuesten Stand und fit für kommende Jahrzehnte", sagt Georg Wulf, Vorstand des Talsperren-Eigentümers Wupperverband. Bei der Runderneuerung wurde die Mauer auf der Wasserseite mit einer Stahlbetonwand abgedichtet. Die Grundablassleitungen wurden saniert und moderne Mess- und Kontrolleinrichtungen installiert. Außerdem wurde die Mauerkrone erneuert, abgedichtet und hat ein neues Geländer erhalten.

"Ich kann mich gut erinnern, wie emotional die Diskussion um den Fortbestand der Panzer-Talsperre war. Kein Wunder, bei der großen Bedeutung dieses Kleinods als Gebiet der Naherholung. Daher bin ich sehr froh, dass wir hier stehen und den Lennepern ,ihre‘ Talsperre zurückgeben können", sagte Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. "Ich bin fest davon überzeugt, dass sich die Investitionen in eine Sanierung gelohnt haben, denn künftig, wenn wir im Rahmen der DOC-Planung hier weitere touristische Akzente setzen, wird dieses Gebiet sicherlich überregionale Beachtung finden."

Nach der Sanierung kann der Wupperverband die Panzer-Talsperre nun als Brauchwassertalsperre in sein Wassermanagement integrieren. Sie dient der Wasserregulierung und trägt als ein Baustein zum Hochwasserschutz bzw. zur Wasserabgabe in Trockenzeiten bei.

Ursprünglich war die Panzer-Talsperre eine Trinkwassertalsperre und diente der Versorgung der Stadt Lennep. Mit dem Bau der Großen Dhünn-Talsperre verlor sie allerdings ihre Bedeutung für die Trinkwassergewinnung. Hinzu kam, dass die Staumauer aufgrund ihres Alters undicht und nicht mehr standsicher war. "Insbesondere das ab 1901 begonnene Aufstocken der Talsperrenmauer von 12,5 Meter auf 16 Meter (heutiger Vermessungsstand), um den höheren Wasserbedarf zu decken, war eine ingenieurstechnische Meisterleistung und Pionierarbeit", so EWR-Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Hoffmann.

 Heinz-Eberhard Boden (1. Schriftführer der IG Hasenberg), Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes) und Prof. Dr. Thomas Hoffmann (Geschäftsführer der EWR GmbH) bei der Tafel-Enthüllung.

Heinz-Eberhard Boden (1. Schriftführer der IG Hasenberg), Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes) und Prof. Dr. Thomas Hoffmann (Geschäftsführer der EWR GmbH) bei der Tafel-Enthüllung.

Foto: Wupperverband

Neben ihren wasserwirtschaftlichen Aufgaben hat die Talsperre eine wichtige Funktion für den Artenschutz. Im Schutz der Zäune um die Talsperre haben Tier- und Pflanzenarten einen unberührten Lebensraum gefunden, wie Ringelnattern und Haubentaucher oder der gefährdete Lungen-Enzian. So ist die Talsperre auch besonders für die direkten Nachbarn des Stadtteils Hasenberg ein Kleinod vor der Haustür.

Der Wupperverband hat als Anschauungsobjekt einen Teil des historischen Staumauergeländers aufbereitet und Informationstafeln aufgestellt.

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