Gegen die Räumung von Lützerath Wuppertaler Klimabewegung reist zur Großdemo

Wuppertal / Lützerath · Rund 150 Menschen haben am Mittwochabend (11. Januar 2023) in der Elberfelder Innenstadt gegen die Räumung in Lützerath demonstriert. Dazu aufgerufen hatten Fridays for Future Wuppertal, Students for Future Wuppertal (BUW) und weitere Klimainitiativen. Sie wollen auch zur Großdemo am Samstag (14. Januar) reisen.

Die Demonstrierenden in der Friedrich-Ebert-Straße.

Die Demonstrierenden in der Friedrich-Ebert-Straße.

Foto: Students for Future Wuppertal

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen zum Büro der Grünen in der Friedrich-Ebert-Straße und forderten ein sofortiges Ende der Räumung, damit die klimaschädliche Braunkohle im Boden bleibe. „Wir bedanken uns bei den Organisierenden und freuen uns, dass spontan so viele Menschen aktiv werden“, so Jan Klein von den Students for Future. Währenddessen ging die Räumung in Lützerath weiter. „Wer in der Nacht räumt, riskiert Leben“, warnte eine Pressesprecherin von „Lützerath Lebt!“.

Mit dem Protest schließen sich die Wuppertaler Gruppen dem offenen Brief der Scientists for Future an: Die Gutachten, nach denen die Kohle unter Lützerath für die Versorgungssicherheit entscheidend seien, seien „umstritten und letztendlich politisch motiviert“. Klar sei dagegen, „dass weitere Stromerzeugung aus Braunkohle das 1,5-Grad-Ziel für Deutschland immer unrealistischer macht. RWE profitiert im Moment noch von den hohen Strompreisen, aber schon in naher Zukunft könnte sich das Geschäftsmodell nicht mehr rechnen. Das frühere Ausstiegsdatum ist daher kein Kompromiss, sondern eine leere Versprechung, damit RWE jetzt Fakten schaffen kann.“

Entscheidend für das Klima sei das Treibhausgasbudget, das durch das Verbrennen der Kohle unter Lützerath weiter aufgebraucht werde. „Daher verläuft die 1,5-Grad-Grenze vor Lützerath“, so Lea Hochkirchen von den Students for Future. Auch der Deutsche Bundestag habe im Juli 2022 den Erhalt des Dorfes befürwortet.

Für den Dorfspaziergang am vergangenen Wochenende hatten die Initiativen eine gemeinsame Anreise organisiert, an der mehr als 60 Menschen aus Wuppertal und der Umgebung teilnahmen. In dieser Woche bieten die Students for Future auf dem Uni-Campus Grifflenberg in einem studentischen Café an, über Lützerath ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. „Wir haben gemerkt, dass viele Menschen Fragen haben“, so Kristin Krebs.

Die Gruppe nutzt die Gelegenheit auch, um über die Großdemo (14. Januar) am Samstag in Keyenberg zu informieren. Ein breites Bündnis, dem unter anderem „Alle Dörfer Bleiben“, der BUND, Greenpeace und „Lützerath Lebt!“ angehören, will sich dort „solidarisch mit dem eingekesselten Dorf zeigen und für ein Ende der Räumung, des Kohleabbaus und weltweite Klimagerechtigkeit demonstrieren“. Auch Greta Thunberg und andere haben demnach ihr Kommen angekündigt.

Vom Wuppertaler Hauptbahnhof aus startet am Samstag um 8:40 Uhr eine gemeinsame Anreise zur Demo.

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