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Hochwasser-Liveticker am Samstag: Tuffi-Störstein in der Wupper weg

Nach dem Hochwasser : Liveticker am Samstag: Wo ist Tuffi?

Auch an Tag drei nach dem verheerenden Hochwasser können sich die Einsatzkräfte in Wuppertal keine Pause gönnen. Die Entwicklungen am Samstag (17. Juli 2021) im Rundschau-Liveticker.

Tuffi ist weg: Vor weniger als einem Jahr setzte der Verein „neue ufer wuppertal“ einen Störstein in Form eines sitzenden Elefanten nahe der Schwebebahnstation Adlerbrücke in die Wupper. Zwischen den Stützen 377 und 378 der Schwebebahn sollte das Kunstwerk aus Eifeler Basalt nicht nur für Verwirbelungen und Ruhezonen im Wupperlauf sorgen, sondern auch an den Sturz des Elefanten Tuffi am 21. Juli 1950 aus der Schwebebahn erinnern. Doch seit dem verheerenden Hochwasser der vergangenen Tage ist die 1,80 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Skulptur verschwunden. Vermutlich ist sie durch die starke Strömung weggespült worden. Die Frage lautet nun: Hat jemand einen Elefanten in der Wupper gesehen? (pf)

 Das ist der Ort, an dem Tuffi zu Hause war.
Das ist der Ort, an dem Tuffi zu Hause war. Foto: Peter Fichte

Umweltschäden: In Folge des katastrophalen Hochwassers vom Mittwoch (14. Juli 2021) wurde die Wuppertalsperre massiv verschmutzt. „Durch die Überflutung von Firmengeländen, Betriebsflächen und Häusern sind unterschiedliche Substanzen in die Wupper-Vorsperre in Hückeswagen und von dort in die Hauptsperre der Wupper-Talsperre gelangt. Es wurde Umweltalarm ausgelöst“, so der Wupperverband am Samstag (17. Juli). „Die beteiligten Bezirksregierungen, der Oberbergische Kreis und der Wupperverband arbeiten gemeinsam daran, schnellstmöglich Lösungsmöglichkeiten zu finden. Zunächst muss analysiert werden, um welche Stoffe es sich handelt.“ Der Wupperverband weist darauf hin, dass „derzeit an der Wuppertalsperre keine Freizeitnutzung auf oder im Wasser möglich ist. Dies gilt für Bootssport auf der Talsperre, Angeln, Baden und Tauchen. Diese sind zurzeit untersagt.“

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  • Die Schwebebahnhöfe werden noch nicht wieder
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  • Die Wassermassen in Beyenburg.
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Aufatmen: Eine gute Nachricht kommt aus dem Freibad Eckbusch. „Wir freuen uns, verkünden zu können, dass das Unwetter und die Überschwemmungen keine nachhaltigen Schäden im Freibad Eckbusch hinterlassen haben. Alle Hinterlassenschaft des Unwetters wurden beseitigt, sodass das Bad morgen wieder öffnen kann“, so Yannick Bartsch, Pressesprecher des Förderverein Freibad Eckbusch.

Hilfe: Die von der Diakonie organisierte Hilfsaktion in Beyenburg ist auf eine große Resonanz gestoßen. Mehr als 1.000 Freiwillige waren bzw. sind im Einsatz. Zeitweise waren die Zufahrtsstraßen überlastet. Es wird gebeten, aus Kapazitätsgründen nicht mehr anzureisen.

Wirtschaft: Mehrere Geschäfte haben inzwischen wieder geöffnet – darunter alle akzenta-Märkte.

25 Millionen Liter Wasser: Das THW Wuppertal, das von anderen Ortsverbänden, unterstützt wurde, hat eine Bilanz der ersten drei Einsatztage gezogen. Rund 250 Kräfte halfen, die Auswirkungen des Hochwassers zu beseitigen. „Als bisher besondere Einsatzlagen lassen sich der Beinahe-Abriss einer Strom-Trasse durch das Hochwasser, die Einsturzgefahr der größten Hauptverkehrskreuzung Alter Markt sowie die vollgelaufenen Kellerräume eines Gewerbebetriebes an der Öhder Straße sowie des CinemaxX-Kinos festhalten“, heißt es. „In der Firma waren es rund 25 Millionen Liter Schmutzwasser im Keller, das Kino war im Untergeschoss mit den dazugehörigen Kino-Sälen, dem Parkhaus und den entsprechenden Technikräumen vollkommen überflutet. In den Wassermassen trieben noch Popcorntüten und Getränke-Flaschen, so fluchtartig hatten die Besucher das Kino am Mittwoch wegen der steigenden Pegel offenbar verlassen müssen. Im dem Kino an der Bundesallee sowie dem Gewerbebetrieb an der Öhder Straße wurde durch die Fachgruppen „Wasserschaden / Pumpen“ die gesamte kommende Nacht Wasser abgepumpt.

Schwerpunkt: Das Technische Hilfswerk ist am Samstagmorgen zunächst im Bereich Kohlfurther Brücke unterwegs. Dort werden die Keller leergepumpt, das Wasser läuft wegen des hohen Grundwasserspiegels aber immer wieder nach. THW, Feuerwehr und Stadtwerke versuchen, die Gaszufuhr abzuschiebern, damit der Strom wieder angestellt werden kann. Betroffen sind rund 65 Häuser.

Sichtbare Trauer: NRW-Innenminister Herbert Reul hat bis einschließlich Montag (19. Juli) in Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe Trauerbeflaggung angeordnet. Die Anordnung gilt für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.

Steuererleichterungen: Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen des Unwetters hat die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen den Katastrophenerlass in Kraft gesetzt. Von den Auswirkungen des Regentiefs betroffene Bürgerinnen und Bürger können damit „rasch und ohne bürokratische Hürden unter erleichterten Voraussetzungen steuerliche Hilfsmaßnahmen in Anspruch nehmen“, heißt es aus Düsseldorf. Der Katastrophenerlass und die einzelnen steuerlichen Maßnahmen sind auf der Website der Finanzverwaltung abrufbar.

Justiz: Der Krisenstab des Land-, Amts- und Arbeitsgerichts Wuppertal hat die Möglichkeit geschaffen, Hauptverhandlungstermine des Landgerichts in Strafsachen, die nicht unterbrochen werden können oder sollen, im Amtsgericht Velbert (Nedderstraße 40) zu verhandeln. Angesetzt sind dort folgende Verfahren: 24 KLs 7/20 (19. Juli um 12 Uhr und 20. Juli um 13 Uhr), 22 KLs 9/21 (20. Juli um 11 Uhr) sowie 26 KLs 3/21 (22. Juli um 12 Uhr).

Material: Auch der Baumarktkonzern Hornbach Baumarkt AG greift den Opfern der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie in Luxemburg und den Niederlanden mit einer Soforthilfe unter die Arme. Ab sofort und bis voraussichtlich zum 14. August 2021 gewährt das Unternehmen in 16 seiner Bau- und Gartenmärkte den Geschädigten einen Hochwasser-Nachlass in Höhe von 20 Prozent auf das gesamte Sortiment. Auch der Hornbach-Standort in Wuppertal beteiligt sich an der Aktion. „Wir sind als Unternehmen, welches hier in der Region tief verwurzelt ist, sehr betroffen von dem persönlichen Leid und dem materiellen Schaden, den viele Betroffene durch das Hochwasser erleiden mussten. Daher möchten wir den Menschen vor Ort schnell und unbürokratisch helfen“, sagte Andreas Vietzke, Marktmanager des Hornbach Bau- und Gartenmarktes Wuppertal. Alle Infos zum Ablauf: hier klicken!