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Helge Lindh (SPD): „Applaus ist niemals ausreichend“

Altenpflege : Helge Lindh: „Applaus ist niemals ausreichend“

Bei einem Besuch der Beschäftigten der Altenpflegeeinrichtung in der Neviandtstraße hat der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh seine Unterstützung anlässlich der Proteste in der Kranken- und Altenpflege zur Gesundheitsministerkonferenz zugesichert.

Lindh zeigte Verständnis für den Unmut der in der Pflege beschäftigten Wuppertalerinnen und Wuppertaler. Bundesgesundheitsminister Spahn habe viel zu lange gebraucht, um wirksame Lösungsvorschläge auf den Tisch zu legen. Nur auf Drängen der SPD und Arbeitsminister Hubertus Heil sei endlich eine wirksame Regelung zur Stärkung der Tarifbindung in der Pflege verabschiedet worden

Lindh: „In der Pflege darf es keinen Preiskampf zu Lasten der Beschäftigten mehr geben. Deshalb haben wir durchgesetzt, dass nur noch Pflegeanbieter Leistungen aus der Pflegeversicherung abrechnen können, die sich an Tarifverträge oder gleichwertige Bedingungen halten. Die Einhaltung des Tarifvertrags darf künftig nicht mehr als Malus in den Verhandlungen mit den Versorgungsträgern gelten.“

Damit würden viele Pflegekräfte, vor allem in privaten Betrieben, in den kommenden Jahren spürbar mehr Geld erhalten. Dies sei ein wichtiger Schritt zu mehr Anerkennung: „Denn Applaus ist zwar schön, aber niemals ausreichend. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, den Beruf der Pflegerinnen und Pfleger – sowohl im Krankenhaus als auch in den Altenheimen – endlich attraktiv zu gestalten. Es darf uns keine Ruhe lassen, dass mitten in der Corona-Pandemie tausende Beschäftigte ihren Job gewechselt haben, weil die Arbeitsbelastung in den Heimen und Krankenhäusern unerträglich geworden ist.“

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Es sei gut, dass die Beschäftigten der Pflege ihre Stimme spürbar wahrnähmen, so Lindh: „Ich unterstüze das ausdrücklich. Eine Kernaufgabe der kommenden Wahlperiode wird es sein, dass die Pflege endlich zukunftsfähig aufgestellt wird. Die Abwanderung von Pflegekräften aus der Altenpflege in die Krankenpflege ist durch anständige Arbeitsbedingungen zu stoppen.“