Gymnasium Siegesstraße Schulsanierung auf beengtem Raum

Wuppertal · Es ist kein leichtes Rätsel, das es für die Sanierung des Wuppertaler Ganztagsgymnasiums Johannes Rau zu lösen gilt: Wie lassen sich auf dem nur rund 5.600 Quadratmeter großen Gelände die Anforderungen des modernen pädagogischen Konzeptes eines Gymnasiums mit etwa 700 Schülerinnen und Schülern umsetzen und dabei die denkmalgeschützte Substanz erhalten?

 Das Gebäude an der Siegesstraße.

Das Gebäude an der Siegesstraße.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Mit den dazu unterbreiteten Ideen des vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) beauftragten Objektplanungsbüros wurde Anfang August eine Bauvoranfrage eingereicht, um die generelle Genehmigungsfähigkeit prüfen zu lassen. Ziel ist es, dem Rat der Stadt im zweiten Quartal des kommenden Jahres eine mit einer Kostenberechnung hinterlegte Entwurfsplanung zur Entscheidung vorlegen zu können.

Außer dem Architekturbüro wurden bereits Büros für die Elektro- und Tragwerksplanung gefunden. In den europaweiten Vergabeverfahren für die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärplanung sowie für die Schadstoffsanierung scheiterten Bieter an formalen Vorgaben. Diese Vergabeverfahren müssen daher ganz beziehungsweise teilweise wiederholt werden.

Ginge alles glatt, könnte – nach der positiv beschiedenen Bauvoranfrage – im Herbst 2022 der Bauantrag eingereicht werden. In den Sommerferien 2023, wenn die Schule das Ersatzquartier auf der Hardt bezogen haben soll, könnte dann an der Siegesstraße zunächst die erforderliche Schadstoffsanierung beginnen. Der 1903 errichtete und 1943 wiederaufgebaute Altbau, die Anbauten aus den Jahren 1969 und 1982 sowie die Einfach-Turnhalle werden dabei bis auf den Rohbau zurückgeführt.

Die eigentliche Baumaßnahme wird auf einen Umbau und gegebenenfalls auch auf eine Erweiterung hinauslaufen, denn in der so genannten „Phase Null“, in der die Schulgemeinde zusammen mit dem Stadtbetrieb Schulen und dem GMW die Bedarfe des Gymnasiums erarbeitet hat, wurden die Defizite der jetzigen Situation deutlich: Auf den noch nicht einmal 11.500 Quadratmetern Brutto-Grundfläche der Gebäude fehlen Differenzierungsräume, Rückzugsbereiche und Orte des Austausches. Die hintereinander geschalteten Gebäudetrakte mit ihren bis zu sieben Geschossen erschweren wegen der unterschiedlichen Geschosshöhen die barrierefreie Gestaltung.

Und auch wenn der als traditionelle „Flurschule“ angelegte denkmalgeschützte Altbau möglichst nicht angetastet werden soll, so erfordert das pädagogische Konzept der Schule doch für die verschiedenen Jahrgänge die Bildung von sogenannten Clustern aus Klassen-bzw. Kurs-, Gruppen- und Differenzierungsräumen sowie vielseitig nutzbaren Lern- und Kommunikationsbereichen.

„Unter den beengten räumlichen Verhältnissen wird allein schon die Einrichtung der Baustelle mit Baubüro, Lagerflächen, Zu- und Abfahrt und Rangierwegen eine logistische Herausforderung“, ist GMW-Produktmanager Thomas Lehn sicher.

Im Herbst 2026 soll das Gymnasium vom Ausweichquartier an die Siegesstraße zurückkehren können.

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