Nach schwerem Unfall Böhler Weg: „Berliner Kissen“ und Blockparken?

Wuppertal · Nach dem schweren Unfall am Böhler Weg, bei dem im Juni eine Radfahrerin von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde, fordern die Grünen in der Bezirksvertretung Barmen konkrete Maßnahmen. Die Route dürfe keine Ausweichroute für die Oberbergische Straße werden.

An dieser Stelle ereignete sich der Unfall.

Foto: Christian Wolter

„Bendahler Straße und Böhler Weg sind die einzige Möglichkeit für Radfahrerinnen und Radfahrer, abseits von Hauptverkehrsstraßen auf Lichtscheid zu kommen. Zudem wird der Weg auch von Spaziergänger gerne genutzt. Anwohnerinnen und Anwohner weisen uns schon lange auf den wachsenden Verkehr in dieser Anliegerstraße hin“, so Fraktionssprecher Axel Frevert.

Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer würden zur Seite gedrängt, die Geschwindigkeitsbegrenzung werde selten eingehalten. „Die modernen SUVs können zudem, ohne zu bremsen, über die wenigen, abgesenkten Querrinnen hinwegfahren. Da die Straße sehr schmal ist, ist ein Ausweichen schwer möglich“, meint Frevert.

Klar ausgeschildert: Der Böhler Weg ist eine Straße für Anliegerinnen

Foto: Axel Frevert

Zwei Anwohnerinnen hätten bereits im vergangenen Jahr auf den zunehmenden Verkehr hingewiesen und einen Bürgerantrag mit Vorschlägen zur Verkehrsberuhigung eingebracht, unter anderem mehr Verkehrskontrollen, „Berliner Kissen“ (Schwellen zur Temporeduzierung), Blumenkübel zur Entschleunigung sowie Blockparken im oberen Bereich. Nur die Grünen und die Linken hätten in der BV aber im Mai 2021 für den Bürgerantrag gestimmt.

„Der Böhler Weg ist eine Anliegerstraße und keine Ausweichroute. In dem Waldabschnitt sind nur die Nutzer der Kleingartenanlage im unteren Bereich berechtigt, hier einfahren dürfen. Hier könnte zum Beispiel eine Schranke oder ein einfacher, versenkbarer Poller mit einem Standard-Vierkantschlüssel für notwendige Durchfahrten (Polizei, Feuerwehr und die Kleingärtner) Abhilfe schaffen. Vorfahrt müssen immer Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen und Radfahrer haben“, so Frevert. „Leider schlägt sogar Google Maps diese Strecke den Autofahrern als Alternativroute vor. Eine Änderung wird es nur geben, wenn die Autos durch gezielte Hindernisse, die keine Radfahrerinnen und Radfahrer gefährden, verlangsamt und so davor abgehalten werden, die Strecke als Abkürzung zu nutzen.“

Der Ausbau des Kreises am Lichtscheid habe das Verkehrsaufkommen erhöht, der geplante autobahnähnliche, mehrspurige Ausbau der L 419 werde noch mehr Autoverkehr nach sich ziehen. „Wenn jetzt keine Maßnahmen ergriffen werden, bleibt die Unfallgefahr bestehen. Im Rahmen der BUGA-Plus kann der Böhler Weg eine sehr gute Querverbindung zwischen dem Radweg auf den Südhöhen und der Talachse darstellen. Dafür muss allerdings der Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern und der Fußgängerinnen und Fußgänger endlich ernstgenommen werden“, fordert Frevert.