Uni Wuppertal Auszeichnung für Studenten

Wuppertal · Sieben junge Akademiker aus Wuppertal brillieren. Dem Verein der Freunde und Alumni der Bergischen Universität (FABU) ist das 10.000 Euro wert.

 Der Verein der Freunde und Alumni der Bergischen Universität e.V. (FABU) zeichnete herausragende Abschluss- und Doktorarbeiten aus.

Der Verein der Freunde und Alumni der Bergischen Universität e.V. (FABU) zeichnete herausragende Abschluss- und Doktorarbeiten aus.

Foto: Michael Mutzberg

Die drei FABU-Dissertationspreise wurden von der Thomas Meyer-Stiftung finanziert, berichtet die Universität. Der erste Preis ­— dotiert mit 2.000 Euro — ging an Dr. Marcel Schweitzer. Mit den zwei zweiten Preisen — jeweils mit 1.500 Euro dotiert — wurden Dr. Daniel Bury und Dr. Daniel Bruns geehrt.

Marcel Schweitzer (30) promovierte in der Mathematik bei Prof. Dr. Andreas Frommer. Seine Dissertation behandelt die Entwicklung und Analyse von nummerischen Methoden, mit Fokus auf Funktionen von Matrizen wie zum Beispiel Exponentialfunktionen oder auch die Quadratwurzel.

"Die Arbeit präsentiert eine Fülle von wichtigen Resultaten und entwickelt dabei nicht nur neue, wesentliche Theorien, sondern auch praktisch wichtige Algorithmen. Auch der Stil der gesamten Darstellung unterstreicht, wie souverän Herr Schweitzer sein Gebiet bearbeitet und beherrscht", erklärt Prof. Frommer in seinem Empfehlungsschreiben für den FABU-Preis. Marcel Schweitzer absolvierte sein Abitur am Wuppertaler Gymnasium Bayreuther Straße und schloss an der Bergischen Uni sowohl sein Bachelor- als auch sein Masterstudium in Mathematik ab.

Der 34-jährige Daniel Bury studierte nach seinem Abitur am Gymnasium Essen Werden in Wuppertal Lebensmittelchemie. Seit Februar 2014 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, einem Institut der Ruhr-Universität Bochum.

Bury überzeugte die FABU-Jury mit seinem Dissertationsthema "Entwicklung und Anwendung eines SPR-Biosensor-Assays für Moenomycine und andere Glykosyltransferase-Inhibitoren". Sein Doktorvater Prof. Dr. Michael Petz: "Seine Untersuchungen führten zu wichtigen, in einem renommierten Journal publizierten, Erkenntnissen, die auf dem Weg zu neuen Humanantibiotika von Bedeutung sind. Ich sehe in der Arbeit von Herrn Bury eine außergewöhnliche Leistung."

Mit der Entstehung von Markenliebe beschäftigte sich Daniel Bruns (33) im Rahmen seiner Promotion und wurde dafür ausgezeichnet. Im Dissertationsgutachten schreibt sein Doktorvater Prof. Dr. Tobias Langner: "Daniel Bruns widmet sich in seiner Arbeit einer sehr spannenden und sehr relevanten Problemstellung, die von der bisherigen Forschung ignoriert wurde. Er liefert Erkenntnisse, die sowohl für die Wissenschaft als auch für die Marketingpraxis von großer Bedeutung sind."

Daniel Bruns studierte an der Bergischen Universität Wirtschaftswissenschaft, war dort auch Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter, bevor er im Juli 2016 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft zum Juniorprofessor für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Marketing ernannt wurde.

Die FABU vergab außerdem vier Nachwuchspreise an herausragende Absolventinnen und Absolventen — gestiftet von der Stadtsparkasse Wuppertal: zwei mit je 1500 Euro dotiert für Masterarbeiten und zwei mit je 1.000 Euro dotiert für Bachelorarbeiten. Die Preisträger sind Katharina Pfeifer und Tobias Bahn (beide Master) sowie Nico Migchielsen und Lea-Maria Anger (beide Bachelor).

Katharina Pfeifer (30) wurde für ihre Arbeit "Islamistischer Terrorismus in Deutschland" ausgezeichnet. "In einer Kombination von alltagsweltlicher Erfahrung, wissenschaftlich-begrifflicher Perspektive und ungemein klarem Urteils- und Abwägungsvermögen ist eine herausragende und inhaltlich weit überdurchschnittliche Masterthesis entstanden, die auch in der Sprachlichkeit, der Literaturbearbeitung und Präsentation überzeugt", so ihr Betreuer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans J. Lietzmann.

Pfeifer absolvierte ihr Abitur an der Gesamtschule Else-Lasker Schüler in Wuppertal. Sie studierte an der Bergischen Uni Anglistik und Sozialwissenschaften (Bachelor) sowie Wirtschaftslehre, Politik und Anglistik (Master). Derzeit ist sie Studienreferendarin am Hermann-Gmeiner Berufskolleg Moers.

Ein weiterer Preis ging an Tobias Bahn. Der 28-Jährige studierte Wirtschaftswissenschaft im Bachelor und Operations Management im Master in Wuppertal, seine Allgemeine Hochschulreife erlangte er zuvor am Gymnasium Hochdahl in Erkrath. Aktuell ist Tobias Bahn Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsstatistik der Bergischen Uni.

Für seine Abschlussarbeit "Prognose von Netzauslastungen — Am Beispiel eines Niederspannungsnetzes" bescheinigte ihm seine Betreuerin Prof. Dr. Uta Pigorsch "eine sehr kritische und sorgfältige Vorgehensweise. Des Weiteren hat Herr Bahn gezeigt, dass er sich selbstständig in für ihn neue und im Rahmen des Masterstudiums nicht vermittelte Methoden einarbeiten und sowohl die Methoden als auch die empirischen Ergebnisse kritisch beleuchten und interpretieren kann."

Nico Migchielsen überzeugte die Jury mit seiner Bachelorarbeit "Anwendbarkeit von Löschschäumen bei der Feuerwehr". Darin unterzieht er Schaummitteln und ihrer Leistungsfähigkeit einer kritischen Betrachtung. "Die Arbeit ist ein wichtiger Schritt zur Lösung der aktuellen Problematik der Feuerlöschschäume", sagt sein Betreuer Brandschutzexperte Prof. Dr. Roland Goertz.

Migchielsen studiert aktuell an der Bergischen Universität den Masterstudiengang Sicherheitstechnik mit der Vertiefung Umweltschutz. Zuvor schloss er dort sein Bachelorstudium in Sicherheitstechnik ab. Der 26-Jährige absolvierte sein Abitur am Reichenbach Gymnasium Ennepetal.

Den vierten Nachwuchspreis vergab die FABU an Lea-Maria Anger (29). Nach ihrem Abitur am Ursulinengymnasium in Köln studierte sie Geschichte und Germanistik in Wuppertal. Seit April 2014 ergänzt sie ihr Bachelorstudium um einen Master of Education für den Unterricht an Gymnasien und Gesamtschulen.

Zu ihrer nun prämierten Bachelorarbeit "Wallenstein im Blick seiner Gegner. Dargestellt anhand der Kapuzinerrelationen von 1628" schreibt ihr Betreuer Historiker Prof. Dr. Gerrit Walther: "Das Ergebnis ist ein sehr produktives und zeigt den selbstständigen, kritischen, echt historischen Geist der Verfasserin. Für eine B.A.-These ist diese Selbstständigkeit, ja Souveränität der Untersuchungsführung, außergewöhnlich."

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