Wuppertaler Initiative „Mobile Retter“ Eine Handy-App als Lebensretter

Wuppertal · Etwa vier Minuten. Das ist die Diskrepanz, die zwischen Eintreffen des Rettungswagens und einem guten Ausgang bei der Versorgung eines Herz-Kreislauf-Stillstands liegt. Die fehlende Zeit versuchen in Wuppertal nun freiwillige Helfer zu schenken. Das System „Mobile Retter“ wurde am vergangenen Dienstag live geschaltet.

 Klaus Richter (Herzinitiative-Vorstandsbeauftragter), Stefan Prasse (Geschäftsführung Mobile Retter), Helge Lindh (Vorstandsmitglied Wuppertaler Herzinitiative), Nadine Pätzold (Projektkoordination), Hartmut Gülker (Vorstandsvorsitzender Wuppertaler Herzinitiative), Andreas Steinhard (Feuerwehr Wuppertal), OB Uwe Schneidewind und Dezernent Matthias Nocke.

Klaus Richter (Herzinitiative-Vorstandsbeauftragter), Stefan Prasse (Geschäftsführung Mobile Retter), Helge Lindh (Vorstandsmitglied Wuppertaler Herzinitiative), Nadine Pätzold (Projektkoordination), Hartmut Gülker (Vorstandsvorsitzender Wuppertaler Herzinitiative), Andreas Steinhard (Feuerwehr Wuppertal), OB Uwe Schneidewind und Dezernent Matthias Nocke.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Stadt Wuppertal

Ein bis zwei Mal am Tag erleidet in Wuppertal ein Mensch einen Herz-Kreislauf-Stillstand. „Wird diesen Patienten zu spät geholfen, ist das lebensgefährdend oder bedeutet einen großen gesundheitlichen Schaden“, sagt Hartmut Gülker. Der Kardiologe ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Wuppertaler Herzinitiative, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Versorgung herzkranker Menschen zu verbessern.

Er weiß: „Tatsächlich fehlt im Wuppertaler Rettungssystem genau diese Zeit.“ Denn rund acht Minuten braucht ein Rettungswagen durchschnittlich zum Einsatz, also drei bis vier Minuten zu lang. Um genau diese entscheidende zeitliche Lücke zu schließen, hat das Mobile-Retter-System das Ziel, die Rettungskette entscheidend zu ergänzen: Ehrenamtliche, qualifizierte Retter werden über eine App alarmiert und können bei einem Notfall Erste Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

„Geht ein Notruf mit der Meldung Herz-Kreislauf-Stillstand oder Bewusstlosigkeit in der Rettungsleitstelle ein, lösen die Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst ab sofort auch eine Alarmierung über die Mobile- Retter-App aus. Das zugrundeliegende System ortet registrierte Ersthelfer im unmittelbaren Umkreis des Notfallortes und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. Nimmt der Mobile Retter den Einsatz an, werden Details wie Ort, Wegbeschreibung und Art des Notfalls übermittelt.

In Wuppertal startet das Projekt mit 100 registrierten Mobilen Rettern. „Es ist schön zu sehen, wer schon alles mitmacht“, sagt Nadine Pätzold als Projektkoordinatorin. Insgesamt brauche es aber 700 registrierte Helfer, ergänzt Professor Gülker, damit das System flächendeckend greift. Der Vorstandsvorsitzende der Wuppertaler Herzinitiative hofft, dass sich bald noch mehr Menschen, die wie zum Beispiel auch Kranken- oder Altenpflegekräfte über eine medizinische Qualifikation verfügen, fortbilden lassen.

Das ist übrigens kein großer Aufwand. „Die Fortbildung dauert nur rund drei Stunden“, sagt Nadine Pätzold. Und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind betont: „Die Mobilen Retter sorgen für mehr Sicherheit und Gesundheit für die Menschen in unserer Stadt. Ich danke der Wuppertaler Herzinitiative dafür, dass sie die Initiative für die Mobilen Retter ergriffen hat, und natürlich allen, die sich engagieren und sich als Mobile Retter zur Verfügung stellen.“

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