Bitte um Spenden Rumänienhilfe startet neuen Hilfstransport
Wuppertal · Die Rumänienhilfe Wuppertal (RHW) führt vom 29. Juli bis 8. August 2022 ihren 44. humanitären Hilfstransport durch. Sie bittet im Vorfeld um Spenden. Ziel sind die Armutsregionen Ostrumäniens.
Dringend benötigte Hilfsgüter sind klinische Materialien, Medikamente, Verbandstoffe, Windeln, Wasch- und Reinigungsmittel, Hygieneartikel und Decken. „Wir bitten um Verständnis, dass wir keine Massenware (Kleidung und Ähnliches) mitnehmen können und mit Ausnahme von klinischen Materialien alle Medikamente, Windeln, Verbandstoffe sowie Wasch- und Reinigungsmittel und Hygieneartikel nur in original verpackten, also nicht angebrochenen Gebinden als Hilfsgüter transportiert und den Einrichtungen vor Ort übergeben werden dürfen“, so Arno Gerlach.
Um notwendige Medikamente und klinischen Materialien beschaffen und die Kosten für den Hilfstransport decken zu können, ist die Rumänienhilfe sehr auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Für namentlich bezeichnete Geldspenden werden Zuwendungsbescheinigungen ausgefertigt.
„Die Corona-Krise hat auch unsere Aktivitäten als Hilfsorganisation spürbar ausgebremst. Wir wurden aber nicht daran gehindert, die Kontakte zu unseren Versorgungs- und Betreuungsstellen im ganzen Land aufrecht zu erhalten und weitere Hilfe zu leisten“, berichtet Gerlach. „Alle zwischenzeitlich im EmK-Gemeindezentrum gelagerten Waren, vor allem medizinische Artikel, wurden per Sonderkurier direkt an die Empfänger in Rumänien verfrachtet und ausgeliefert. Wir freuen uns über die umgehend eingegangenen Bestätigungen, dass die Hilfsgüter vollständig und unversehrt dort angekommen sind.“
Obwohl es „allmählich erkennbare Zeichen der Verbesserung“ gebe, gehöre Rumänien immer noch zu den korruptesten Ländern Europas: „Eine sich hartnäckig haltende Selbstbereicherungsmentalität politischer Eliten einerseits und die weiterhin in tiefer Armut lebenden Teile der Bevölkerung andererseits erschweren die Umsetzung der von der EU seit 2008 geforderten demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen.“
Hinzu komme, „dass die Pandemie das Land in einer wirtschaftlich und politisch ohnehin äußerst schwierigen Lage traf. Und doch hat es die Regierung vermocht, eine relativ erfolgreiche Impfstrategie zu entwickeln und durchzusetzen“.
Insgesamt jedoch sei die soziale Situation, so Gerlach „insbesondere die gesundheitliche Versorgung in den Ostregionen Rumäniens, nach wie vor sehr angespannt und hoch unbefriedigend. Die allgemeine Lage hat sich im Nordosten des Landes durch die vielen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine deutlich verschärft. Nach dem EU-Beitritt 2007 sind Zehntausende medizinische Fachkräfte hauptsächlich ins europäische Ausland ausgewandert. In den Staaten, in denen sich Covid-19 besonders stark ausgebreitet hat, verloren sie ihre Verdienstmöglichkeiten und kehrten großenteils in ihre Heimat zurück.“
Einige von ihnen versuchten nun, „meist unter schwierigen Rahmenbedingungen, würden vor allem in den ländlichen Gebieten unbedingt gebraucht. Was fehlt, sind so gut wie sämtliche Materialien für eine medizinische Grundversorgung und eine ausreichende Ausstattung der Landarztpraxen mit medizinischen Geräten.“