Energiewende Aktion "Wuppertal spart Watt"

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) holen die Energiewende ins Tal. Gemeinsam mit der Bergischen Universität, der GWG und dem Verein "Aufbruch am Arrenberg" wollen sie in einem europäischen Forschungsprojekt untersuchen, wie Strom aus erneuerbaren Energien abhängig vom Wetter optimal genutzt werden kann.

 Die Trafostation am Otto-Hausmann-Ring.

Die Trafostation am Otto-Hausmann-Ring.

Foto: WSW

Die 550 Teilnehmer an der Pilotphase finden die passenden "Energiewetter-Aussichten" online — und nun in jeder Ausgabe der Rundschau auf Seite 2!

Ein großer Teil der Stromversorgung wird bereits über erneuerbare Energien abgedeckt. Doch Sonne und Wind liefern naturgemäß mal mehr, mal weniger Strom, daher schwankt die Stromerzeugung je nach Wetterlage stark. Wie man mit diesen Schwankungen im Stromnetz am besten umgehen kann, ist eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende.

"Für das Projekt haben wir 550 Kunden gewinnen können, beim Projekt mitzumachen. In einem ersten Schritt wurde in den Haushalten zusätzlich zu dem Standard-Zähler ein intelligenter Zähler installiert, der es erlaubt, den Verlauf des Stromverbrauchs nachzuvollziehen — für das Projekt und für den Mieter per App", so Projektleiterin Lena Seeger. So sei es nun auch für den Kunden nachvollziehbar, zu welchen Zeiten er wie viel Strom verbrauche.

Ziel des Projekts "Wuppertal spart Watt" ist es, Möglichkeiten zu untersuchen, wie man über intelligente Steuerungen den Verbraucher in eine neue innovative Lösung mit einbeziehen kann. In Wuppertaler Wohnquartieren sollen daher so genannte virtuelle Kraftwerke eingerichtet werden.

Ein virtuelles Kraftwerk entsteht durch Vernetzung vieler kleiner Energieproduzenten und Energieverbraucher mit Hilfe des Internets. Das Besondere an dem Wuppertaler Projekt ist, dass auch Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe mitmachen. Sie spielen nicht nur als mögliche Betreiber von Erzeugungsanlagen eine Rolle, sondern auch als Verbraucher. "Lastverschiebung" lautet hier das Zauberwort.

"Die größten Energieverbraucher im Privathaushalt sind neben Warmwasseraufbereitung Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Es soll daher geprobt werden, wie sich die Nutzung solcher Verbraucher in die Tageszeiten mit hohem Energieangebot verschieben lässt", erläutert Seeger.

Über das Internet bekommen die Teilnehmer nun Hinweise, zu welchen Tageszeiten die großen Energieverbraucher möglichst in Betrieb genommen werden sollen. Ein Gewinnspiel soll dabei die Motivation der Teilnehmer unterstützen.

Da jedoch ein guter Teil der so genannten Energiesparfüchse über keinen Internetzugang verfügt, veröffentlicht die Wuppertaler Rundschau ab sofort in jeder Ausgabe das "Energiesparwetter". Hier können alle Interessierten sehen, wann besonders viel regenerative Energie im Stromnetz erwartet wird.

Das Wuppertaler Projekt ist Teil des NRW-weiten und mit rund 30 Millionen Euro ausgestatteten Wettbewerbs "VirtuelleKraftwerke.NRW", für den sich die WSW, die Bergische Universität und der Verein "Aufbruch am Arrenberg" erfolgreich beworben hatten. 1,8 Millionen Euro aus dem europäischen Strukturfonds stehen nun als Projektbudget zur Verfügung.

Alle weiteren Informationen zum Projekt gibt es unter www.wsw-online.de/wuppertalspartwatt

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