Döppersberg Radhaus: "Keinen Bock auf uns"

Wuppertal · 950.000 Euro stehen zur Verfügung, aber niemand will das Radhaus am Döppersberg bauen. CDU und FDP würden das ganze Projekt auch lieber beerdigen.

 So soll es aussehen - jedenfalls nach Plan.

So soll es aussehen - jedenfalls nach Plan.

Foto: HKS Architekten und DTP

Uwe Flunkert, Chef des städtischen Gebäudemanagements, (GMW) ist für offene Worte bekannt. Jetzt gab er in der Döppersberg-Kommission zu Protokoll: "Die meisten Firmen haben wegen der Vorschriften, die wir haben, keinen Bock, für uns zu arbeiten." Die rasante Baukonjunktur lässt die Stadt ans Ende der möglichen Auftraggeberkette rücken, denn Privatleute oder nichtkommunale Bauherren verlangen kein Ausfüllen von Unterlagen in Aktenordnerdicke.

Klartext: Das Radparkhaus, das hinter Primark in Leichtbauweise entstehen soll, steht immer noch in den Sternen. 150 Plätze soll es anfangs bieten — erweiterbar auf 300. Das GMW hat den Bau bereits zweimal ausgeschrieben. Nur eine Antwort gab es: Eine Firma bot an, für deutlich über zwei Millionen Euro zu bauen — ein "Mondpreis".

Uwe Flunkert hat die Hoffnung, doch fündig zu werden, nicht aufgegeben, sieht allerdings auch schwarz, wenn bis April kein Bauunternehmen zugegriffen hat. Die FDP reagiert süffisant: Sie war immer schon gegen das Radhaus, sondern für dezentrale Fahrradabstellmöglichkeiten. Und Michael Müller (CDU), der einen "Plan B" fordert, machte deutlich: "Von uns wird es keine Stimme dafür geben, dass der Bau eines einzelnen Stellplatzes im Radhaus 9.000 oder 10.000 Euro kostet."

Schon die neue schwarz-gelbe Kooperation in Sachen Verkehrspolitik?

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