Totschlag-Argument

"… eigentlich sollte Geld die Theaterbesucher nicht interessieren…": So eine Weltfremdheit sollte man gerade den Theaterbesuchern nicht unterstellen. Die Finanznot unserer Stadt, die dem Haushaltssicherungsgesetz unterliegt, ist nichts Neues.

Trotzdem ist man immer wieder überrascht, wo es doch noch finanzielle Spielräume gibt. Das Totschlag-Argument Finanzen lässt trotzdem Fragen entstehen: Nach welchen Kriterien werden die Sparten der Wuppertaler Bühnen finanziell ausgestattet? Sind die kulturpolitisch Verantwortlichen unserer Stadt — Kultur als freiwilliger Aufgabe und schwierigen Zeiten zum Trotz — nicht gegenüber ihren kulturinteressierten Bürgern verpflichtet — besonders, wenn sie sich auch selbst finanziell engagiert haben? Hat das Schauspiel für die Entwicklung und das Zusammenleben in unserer Stadt einen so geringen Wert? Dann ist Wuppertal wirklich arm.

Gabriele Hain, Am Elisabethheim

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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