Sehr dürftige Argumente

Betr.: Seilbahn-Pläne, Rundschau-Doppelinterview vom 10. Oktober

Die Zusammenhänge zwischen Kiesbergtunnel und der Seilbahn, die Herr Vorsteher sieht, sind aus meiner Sicht völlig realitätsfern. Einerseits ist das Verkehrsaufkommen im Kiesbergtunnel durchaus überschaubar. Die mehrmonatige Schließung in diesem Jahr hatte nach meiner Beobachtung keine gravierenden Auswirkungen auf die Verkehrsströme. Wenn ich aus Richtung Westen kommend auf die Südhöhen will, nutze ich entweder den Burgholztunnel oder fahre durch die Kohlfurth nach Cronenberg, aber nicht durch den Kiesbergtunnel. Ganz neben der Realität liegt aber seine Aussage zum Lkw-Verkehr. Sollen etwa, nach einer möglichen Schließung des Kiesbergtunnels, Lasten mit der Seilbahn transportiert werden, um dadurch den Lkw-Verkehr zu verringern? Vielleicht ist Herrn Vorsteher auch noch nicht bekannt, dass bereits seit Jahren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Durchfahrt durch den Kiesbergtunnel in beiden Richtungen verboten ist. Was soll sich also ändern?

Zu den erwünschten Nutzerzahlen der Seilbahn will ich mich nicht weiter auslassen. Aber mal so eben bei Bedarf zusätzliche Gondeln einzuhängen oder wieder rauszunehmen geht auch nicht. Die Anwohner der Seilbahn wird es freuen, wenn noch mehr Gondeln in engeren Zeitabständen unterwegs sind.

Und wenn ich mich richtig erinnere, soll der normale VRR-Fahrschein zur Fahrt berechtigen. Da werden sich aber die anderen Mitglieder im VRR freuen, wenn sie die Verluste der Seilbahn mit ausgleichen müssen. Verluste werden bekanntlich mit Preissteigerungen zum Teil kompensiert.

Fazit: Dürftig, sehr dürftig die Argumente des Befürworters.

Jürgen Fritz, Schöllerweg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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