Briefe von Leserinnen und Lesern „Was soll uns hier eigentlich verkauft werden?“

Wuppertal · Betr.: Artikel „Wuppertaler BUGA-Projekte: Viele Infos, Fragen und Emotionen“, Rundschau vom 7. Juni 2025

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Bei der Veranstaltung zur frühzeitigen Bürgerbeteiligung im Rahmen der Bauleitplanung für Hängebrücke und Zoo-Seilbahn hatte ich leider den Eindruck, auf einer „Kaffeefahrt“ zu sein. Doch was soll uns hier eigentlich verkauft werden?

Es geht bei diesen Veranstaltungen nicht um Marketing für die BUGA, sondern um eine formale Beteiligung gemäß Baugesetzbuch. Dass umfangreiche Informationen durch die BUGA gGmbH zum Gesamtprojekt präsentiert wurden, mag für manche interessant sein — fachlich gehört dies aber nicht in eine Bauleitplanungsveranstaltung. Hier geht es um konkrete Verfahren für zwei sehr umstrittene Bauprojekte.

Besonders befremdlich: Für die Seilbahn liegt bislang noch nicht einmal ein förmlicher Aufstellungsbeschluss vor. Auf dem städtischen Geoportal fanden sich zum Zeitpunkt der Veranstaltung auch keine vollständigen Informationen hierzu. Man fragt sich also, wozu die Bürgerinnen und Bürger überhaupt konkret Stellung nehmen sollen.

Auch die Visualisierung der Talstation mit einem neutralen Raumkubus ist an sich üblich. Aber wenn bei der Präsentation schon konkrete Maße genannt werden, sollten diese auch mit der gezeigten Darstellung übereinstimmen. Hier wirkte das Bild wenig überzeugend.

Das Gebäude dürfte anhand der anderen Objekte im Bild eine Höhe von nur circa 17 Meter haben. Die Rede war davon, dass das dann die Abfahrthöhe der Seilbahn wäre, und noch Aufbauten hinzukommen für die Technik und die Höhe der Seilbahn selber. Soweit ich es verstanden habe 25 bis 28 Meter.

Insgesamt bleibt der Eindruck: Es mangelt an klaren, belastbaren und nachvollziehbaren Planungsgrundlagen. Die Antworten auf kritische und konkrete Nachfragen waren teils erstaunlich vage. Offenbar haben die bisherigen Machbarkeitsstudien keine ausreichende Grundlage geliefert — und nun droht ein Planungsprozess „auf Zuruf“.

Gerade bei massiven Eingriffen in Stadtbild, Natur und Wohnumfeld erwarte ich von einer verantwortungsbewussten Stadtverwaltung deutlich mehr Professionalität und Verbindlichkeit — und keine bunte Werbeveranstaltung. Rechtlich wirksame Einsprüche dürfen auch nur an die Behörde der Bauleitplanung gerichtet werden. Nur dort werden diese dann gewürdigt werden.

Ulrich Schmidt

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