Obwohl ich die Idee einer BUGA in Wuppertal ganz schön finde, habe ich damals gegen die BUGA gestimmt, weil ich gegen die Seilbahn und die Hängebrücke bin. Ich hatte damals viele Diskussionen mit Menschen, die für die BUGA gestimmt haben, obwohl sie weder Hängebrücke noch Seilbahn haben wollten. Ihr Argument war damals, dass dies ja nur Ideen wären und das Konzept der BUGA noch mit den Bürgerinnen und Bürgern abgestimmt würde, so wie es von der Stadt damals kommuniziert wurde. Von einer Abstimmung des Konzepts sehe ich nichts mehr. Stattdessen sollen Hängebrücke und Seilbahn auf jeden Fall durchgezogen werden.
Ich wohne in der Nähe des Von-der-Heydt-Turms und gehe dort oft mit dem Hund spazieren. Wer gerne in der Natur ist, dem kann ich nur empfehlen, dort einmal spazieren zu gehen. Es handelt sich um ein idyllisches Waldgebiet, das relativ unberührt ist und für den Bau der Seilbahn und der Hängebrücke zerstört werden muss. Bisher gibt es dort keine Straßen oder breiteren Wege. Alleine für deren Bau müssen schon große Teile der Natur zerstört werden. Hinzu kommen die Pfosten der Hängebrücke und der Seilbahn. Für beides muss eine mindestens 30 Meter breite Schneise durch den Wald gezogen werden.
Das ganze Gelände wird übrigens eingezäunt werden, dann muss man Eintritt zahlen, um dort spazieren zu gehen. Ob Hunde erlaubt sein werden, ist noch nicht entschieden. Ich halte den Eingriff für zu groß für circa Monate BUGA. Nach der BUGA wird es kaum noch Menschen geben, die die Hängebrücke oder Bergstation der Seilbahn nutzen werden, weil es weder an der Königshöhe noch an der Kaiserhöhe „points of interest“ gibt.
Auch wer nicht in der Nähe der Königshöhe wohnt, wird betroffen sein, denn Wald brauchen wir alle, vor allem, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Ich habe vor vielen Jahren erlebt, wie das Naturschutzgebiet zwischen Rigi Kulm und Am Cleefkothen zu Bauland umgewandelt wurde. Dort wo einmal Bäume standen, ist heute alles zubetoniert. Seither steht bei Starkregen regelmäßig die Steinbeck unter Wasser.
Es gab auch früher Starkregenereignisse. Aber damals ist das Wasser im Wald versickert, heute fließt es ungehindert die Straße hinunter. Genauso wird es im Waldgebiet an der Königshöhe sein. Wenn dort Straßen und feste Wege gebaut und jede Menge Bäume abgeholzt werden, wird das Wasser ungehindert Richtung Schwarzer Weg oder Zooviertel fließen und dort zu Überschwemmungen führen.
Hinzu kommt, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie es möglich sein soll, ein so großes Bauvorhaben innerhalb von circa drei Jahren umzusetzen. Die Baumfällungen an der Königshöhe sollen Ende 2027 starten, die BUGA findet 2031 statt. Ich fürchte, dass dann die Natur völlig sinnlos zerstört werden wird, weil letztendlich weder Seilbahn noch Hängebrücke gebaut werden und vielleicht sogar die BUGA abgesagt wird.
Lasst uns doch lieber auf dem Teppich bleiben und eine Nummer kleiner planen. Der Radrundweg ist doch schon einmal eine schöne Sache, ebenso die Aufwertung des Areals in Vohwinkel. Ich hätte noch die Idee, die Wupper und ihre Ufer nutzbar zu machen. Ich könnte mir zum Beispiel einen Steg über der Wupper, unter der Schwebebahn als Rad- und Fußweg vorstellen. Das ist bestimmt günstiger als Seilbahn und Hängebrücke, kurzfristig umzusetzen und alle hätten auch nach der BUGA etwas davon.
Yvonne Büttgenbach
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