Die Mitarbeiter im Kundencenter der DB erzählen bereits eine gefühlte Ewigkeit, sie dürften keine Verbundtickets für VRR und VRS mehr verkaufen. Zudem treibt die Bahn ihre Kunden zwanghaft in ihre Online-Fallen, indem Bartickets am Schalter plötzlich nur noch mit E-Mail-Adresse verkauft, Deutschlandtickets nicht mehr als Plastikkarte und Sparpreise ausschließlich online angeboten werden. Zu allem Unnutz ist nach Salamitaktik das eine Angebot eine Zeitlang wieder verfügbar, das andere plötzlich wieder nicht.
Bei einer zu Ende gedachten Digitalisierung müssten Kunden wie Familie Sieberts bei einem ausgefallenen Zug nicht selbst nach Ersatz suchen und verzweifelt versuchen, ihre bereits bezahlte Sitzplatzreservierung nach- oder umzubuchen. Vielmehr erhielten sie über die DB-App zwei, drei Alternativen, von denen sie eine bestätigen können und die sie sicher ans Ziel bringt. Aber von diesem Service träumen wohl nicht einmal Bahnmanager.
Derzeit erhält man als Bahnkunde den Eindruck, Digitalisierung bei der Bahn bedeutet lediglich, die eigene Verantwortung und Service zwanghaft auf die Kunden abzuwälzen. Netzwerk- und Fehler in der App? Das ist dann nur noch ein Problem des Kunden, da kann man leider nichts machen.
Da müssen wir schon Verständnis haben, wenn die Suche einer Verbindung von A nach B auf bahn.de mit einem datenschutzkonform eingestellten Webbrowser erst gar nicht funktioniert – Fehler: Bereich konnte nicht geladen werden – siehe Bildschirmkopie.
Norbert Bernhardt
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