Leserbrief Sind Schilder wichtiger als Reparaturen?

Betr.: Spielplatz-Zustand in Vohwinkel

 Neue Beschilderung auf dem Spielplatz am Kortensbusch.

Neue Beschilderung auf dem Spielplatz am Kortensbusch.

Foto: privat

Seit einer Woche hat die Stadt hier in Vohwinkel tolle Schilder angebracht. Zumindest hier bei uns alle paar Meter.

Zum einen frage ich mich allen Ernstes, warum nach zig Jahrzehnten diese Hinweise dort stehen. Dass ein Hund nicht auf einen Spielplatz gehört, ist selbstverständlich – und wer es bis jetzt nicht befolgt, wird es auch so nicht tun. Ob jemand dort raucht oder trinkt, wird ebenso niemanden interessieren, aber dann kann man ja Strafe kassieren, was für Wuppertals Kassen wohl wichtig ist.

Wichtiger als die Ausgaben für diese Schilder? Von beiden Seiten sind sie aufgestellt, innerhalb von etwa fünf Metern. Nur nicht sparen an Schildern!

Euer Ernst? Habt ihr euch mal angeschaut, wo ihr sie hingestellt habt? Auf einen Spielplatz, wo kein Kind mehr spielt, weil dort alles verrottet ist. In einen Park, wo fast alle Mülleimer abgebaut wurden, weil kein Geld fürs Leeren mehr da war. Da gebt ihr Geld aus, was für Kinder eingesetzt hätte werden können?

Verdrehte Rutschen, quietschende Schaukeln, Sand, der seit Ewigkeiten nicht ausgetauscht wurde, morsche Balken – und vieles mehr. Aber es wird lieber ein defektes Gerät – teilweise seit Jahren – abgesperrt, anstelle einer Reparatur. Aber Schilder, die sind richtig wichtig.

Der Spielplatz in Vohwinkel am Goetheplatz ist seit Jahren um die Hälfte gesperrt. Vor anderthalb Jahren war eine Architektin von der Stadt in der Kita, wo ich arbeite. Die Kinder sollten Vorschläge ausmalen, was sie haben möchten. Schließlich ist der Spielplatz gut frequentiert. Im Sommer 2022 sollten die Vorschulkinder dann als erstes den neuen Spielplatz besuchen dürfen und in der Zeitung erscheinen. Diese Kinder haben vergebens gewartet, ohne Info. Jetzt kommen sie bald ins zweite Schuljahr und der Spielplatz ist immer noch abgesperrt.

Dass die Stadt nichts für Tiere tut, ist mir längst bekannt, aber dass jetzt auch die Kinder immer mehr betroffen werden, macht mich traurig, nachdenklich und wütend.

Manuela Hentschel

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