Leserbrief „Hat mit Umweltschutz überhaupt nichts zu tun“

Betr.: Verkehrsregelung für Lkw auf der Carnaper Straße

Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Ich wohne in Wuppertal und arbeite in einer Essener Spedition. Speditionen, das sind die Firmen mit den bösen großen schmutzigen Lkw, die dafür sorgen, dass das wenige, was trotz Ukraine-Krieg und künstlicher Verknappung überhaupt noch pünktlich lieferbar ist, auch zeitnah beim Verbraucher ankommt.

Ich schäme mich mittlerweile vor unseren Fahrern für die kuriose und verwirrende Verkehrspolitik meiner Heimatstadt! Wir haben nur wenige Lkw, aber dafür eine Flut von Anhörungsbögen aus Wuppertal. Schuld sind die Durchfahrverbote für Lkw, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, die sehr geschickt und äußerst lukrativ verhängt wurden.

Ein Lkw-Fahrer, der von der A46 in Barmen abfährt, um in der Nähe der B7 zu laden oder entladen, darf dies ohne weiteres tun. Wenn er aber die gleiche Strecke zur Autobahn zurücknimmt, dann folgt der Bußgeldbescheid.

Sicher: Da stehen dann entsprechende Schilder und ja – man muss natürlich auch immer auf Schilder achten. Aber die Flut von Anhörungsbögen, die wir mittlerweile verzeichnen können, unterstreicht die totale Verwirrung, denn kein Fahrer rechnet in dem ohnehin immer größer werdenden Zeitdruck damit, dass er eine große Hauptstraße, die er hinuntergefahren ist, nicht auch zurück befahren darf.

Hätte man das Ganze umgekehrt gemacht, also die Straße von der Autobahn abfahrend zur Verbotsstraße erklärt, würden natürlich nicht so viele Gelder eingespielt. Denn hauptsächlich sind es ja die ortsfremden Fahrer, die in diese „Falle“ tappen.

Dass man – um ohne Bußgeld wieder auf die Autobahn zu kommen – mit dem Lkw einen Umweg von über zwei Kilometern über eine andere Straße nehmen muss, erschlägt für mich das Argument Luftreinheit. Im Gegenteil: Dadurch wird natürlich noch mehr CO² ausgestoßen, nur an anderer Stelle.

Aber so darf sich dann auch der Klingelholl über mehr Abgase freuen… Mit Umweltschutz hat das in meinen Augen überhaupt nichts zu tun.

Sandra Braumann

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