Profilneurosen

Betr.: „Extinction Rebellion“, Rundschau-Interview

Aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich, dass es „Extinction Rebellion“ bereits in den frühen 1950er Jahren in Wuppertal gab. Als Kleinkind nämlich brüllte und wälzte ich mich regelmäßig vor einem Eiscafé in der Friedrich- Ebert-Straße auf dem Bürgersteig, um ein Eis zu bekommen, das ich dann natürlich auch bekam, denn danach war Ruhe.

Ins 21. Jahrhundert projiziert frage ich mich, warum wir nicht die während der Evolution entstandenen Fähigkeiten des aufrechten Ganges, der Sprachkultur sowie die Fähigkeit, auf einem Stuhl um einen (Konferenz-)Tisch zu sitzen, nutzen, um Lösungen zu aktuellen Herausforderungen zu finden.

Stattdessen führen die Profilneurosen der Teilnehmer zu unnötigen Belastungen des bewährten demokratischen Gefüges, aber es scheint wohl „hip“ zu sein, sich unter einem Logo auszuleben, anstatt seine Intelligenz und Erfahrungen in Lösungen einzubringen.

Hans Jürgen Kahl

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