BWL-ler ohne Krawatte

Betr.: zum Tod von Uwe Petry, Ex-“Wirtschaftswunder“-Wirt

Einen Berg weiter, wo er in den Grotten am Varresbecker Wupperufer das Indianerspielen lernte, wurde Uwe Petry am 18. Oktober beerdigt. Zu früh, wie wir, die ihn kennengelernt hatten, meinen.

Generationenkonflikten nahm er in seinem „Wirtschaftswunder“, einer der ersten Alternativ-Kneipen im Tal, den Wind aus den Segeln: Rentner, die sich aus Neugier in diese historische Gaststätte („Nordstern“) begaben, erhielten in den ersten Stunden „Bestandsschutz“ durch gedimmte Musik.

Es fand sich ein Wiesenstraßen-Schachclub ein, dessen Turniereinnahmen stets einem guten Zweck gestiftet wurden – wie für den Erhalt des Frauenhauses oder für die Waliser Bergarbeiter-Streikkampagne.

Weitere Stationen dieses BWL-lers ohne Krawatte: Aus einer leerstehenden Metzgerei entstand das Nordstadt-Center, neben Waschmaschinen ein Treff-Laden, die Rettung des Ottenbrucher Bahnhofs als Wirtshaus mit seiner Frau Barbara – und nicht zuletzt die „Engelsburg“ im Bergischen.

Für mich das besondere Erlebnis als Tourist in Trier: „Ach, Wuppertal! Kennst du das ’WiWu’?“

Wolfgang Richel

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