Kritik an der Wuppertaler Verkehrspolitik Parkende Autos wichtiger als Fußgänger?

Betr.: Breite von Gehwegen

Am Friedhof Bredtchen bergwärts in der Hainstraße erlaubt die Verwaltung Gehwegparken. Nun sind moderne Fahrzeuge in der Regel breiter, ergo wird in der Praxis auf den Gehweg „überparkt“, das heißt die Restbreite für Fußgänger eingeengt. Von der anderen Seite engt eine Hecke die nutzbare Breite weiter ein, so dass im Idealfall 120 Zentimeter, meist aber weniger als ein Meter zur Verfügung stehen.

Das ist aber kein Problem für die Verwaltung: Laut Drucksache VO/0321/20 aus der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg wird die Hecke irgendwann zurückgeschnitten, das Überparken ignoriert, und schon haben wir eine Gehwegbreite von 140 Zentimetern. Da fehlen zwar immer noch zehn Zentimeter bis zur vorgeschriebenen Mindestbreite, aber egal: Die Parkplätze werden ja gebraucht, und damit sind die Autos wieder wichtiger als die Fußgänger – wie in den vergangenen 70 Jahren.

Die Parkmarkierungen auf dem Gehweg sind etwas weiter südlich eine Einladung, den Gehweg an der Bushaltestelle auch gleich noch zuzuparken und damit die ein-/aussteigenden Fahrgäste zu behindern. Aber egal: Der Bürgerantrag, stattdessen an der Haltestelle Poller aufzustellen, ist unter den Tisch gefallen.

Die Hainstraße steht leider stellvertretend für die autofreundliche Verkehrspolitik in ganz Wuppertal.

Norbert Bernhardt

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