Wann werden die Recyclinghöfe wieder komplett geöffnet? Was macht die AWG? Nichts!

Betr.: (anhaltende) Schließung der Wertstoffhöfe (außer Münzstraße) wegen Covid-19 / offener Brief

Sehr geehrter Herr Bickenbach,

sehr geehrter Herr Mucke (als über die WSW GmbH) Mehrheitsgesellschafter der AWG,

seit bald zwei Monaten halten Sie (bis auf einen Hof) die Baustoffhöfe geschlossen. Begründung: Schutz der Mitarbeiter im Zusammenhang mit Covid-19. So richtig der Schutz der Mitarbeiter/(-innen) zu würdigen ist, so wenig ist Ihre Argumentation dazu schlüssig: Es ist in keiner Weise nachzuvollziehen, welches Risiko die Müllwerker eingehen, wenn sie nach Blick in den angefahrenen Müll den entsprechenden Container zuweisen. Das kann mit größtmöglicher Distanz erfolgen. Risiko = null.

Auch das – höchstens auf einigen Baustoffhöfen nutzbare – alternative Flächenmanagement der Flottenabstellung zum Schutz der Mitarbeiter ist nicht nachvollziehbar: Man könnte auf dem herkömmlichen Parkgelände der Fahrzeuge gestaffelte und/oder geordnete Zugänge zu den Lkw organisieren, die die von der Regierung geforderten üblichen Abstände von 1,5 bis zwei Metern einhalten. Jeder noch so kleine Einzelhändler muss und kann das organisieren.

Um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben, lassen Sie veröffentlichen, dass man aufgrund der Schließung der Baustoffhöfe auf Ausmist-Aktionen und dergleichen bitte verzichten möge. Ich frage Sie: Wenn Millionen von Menschen Homeoffice beziehungsweise Kurzarbeit haben: Wann, wenn nicht dann, soll ausgemistet werden? Das ist weltfremd und nur dem Hintergrund geschuldet, dass der sich allerorten aufstauende Müllberg nicht noch größer wird.

Ach ja: Die umliegenden Städte scheinen da auch keine Probleme zu sehen, die Sie anführen: Dort sind die Höfe offen.

Nun sind zusätzlich die Friseure und personennahen Dienstleistungen (in Teilen) wieder gesetzlich zulässig – und was macht die AWG? Nichts – nicht einmal eine Ankündigung, wann denn wieder geöffnet wird.

Summa summarum kommen Sie Ihrem Auftrag der nachhaltigen und geordneten Müllentsorgung damit nicht nach. Und wenn dann wieder geöffnet wird, kann man – je später, umso heftiger – die Stauschlange vor dem Baustoffhof wahrscheinlich sogar in den Verkehrsnachrichten hören.

Ich bitte Sie daher ebenso höflich wie dringend, hier nunmehr einen geordneten Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen.

Ralph Becker

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