Kommentar zur Opernhaus-Gastronomie Bitte, gebt uns mehr als Brezeln!

Wuppertal · Theater, Oper, Tanztheater – ein Besuch im Opernhaus sollte stets etwas Besonderes sein. Ein Ereignis. Auf der Bühne – und drumherum. Etwas, über das man gerne redet, diskutiert, sich austauscht.

Das Wuppertaler Opernhaus.

Das Wuppertaler Opernhaus.

Foto: Shutterstock/Tobias Arhelger

Auf der Bühne liefern unsere Ensembles mit großer Verlässlichkeit genug Stoff für das Besondere in Sachen Ereignis. Es gibt Außergewöhnliches, es gibt Unterhaltsames, es gibt Diskussionsstoff.

Doch beim Drumherum ist mir in der Vergangenheit – und ich weiß, ich bin damit nicht allein – immer wieder etwas sauer aufgestoßen: Das gastronomische Angebot im Opernhaus bleibt vor allem in den Pausen oft weit hinter dem zurück, was ein so schön renoviertes Gebäude und seine dort aufgeführte Bandbreite erwarten lassen. Bringen wir es auf einen „kulinarischen“ Punkt: Es reicht einfach nicht, nur Brezeln anzubieten.

Nein – ich werde jetzt nicht in das Gejammer all derer einstimmen, die stets meinen, Wuppertal mit Düsseldorf vergleichen zu müssen. Ja – in der dortigen Oper kann man für die Pause sogar Champagnerflaschen vorab bestellen sowie Tische mit ausführlichen Speisen reservieren. Ja, ja, das kann man dort.

Nehmen wir doch lieber Duisburg zum Vergleich. Eine Stadt, deren kommunale Finanzausstattung und Einkommensstruktur innerhalb der Bevölkerung große Ähnlichkeit mit Wuppertal hat. Und doch: In der Oper Duisburg gibt’s Kleinigkeiten, die für die Pause vorbestellt werden können. Und darüber hinaus eine mehrteilige Auswahl von Backwaren, die gut zu Wein, Bier, Wasser & Co. passen. Eben nicht nur Brezeln. Von denen ich es in Wuppertal halt leider auch schon erlebt habe, dass sie alle ausverkauft oder (einmal) gar nicht geliefert worden waren.

Ein Wuppertaler Opernhaus- beziehungsweise Kronleuchterfoyer, wo sich an nicht besonders großen Theken eine nicht gerade üppige Personalbesetzung damit abmühen muss, lange Schlangen abzuarbeiten, macht alles andere als einen eleganten Eindruck.

Ich finde, es müsste möglich sein, dieses Thema anders zu organisieren. Ich finde, es müsste den Gästen deutlich mehr angeboten werden. Ja – das ist ein (wirtschaftliches) Risiko. Aber wer sich für das immer wieder attraktive kulturelle Spektrum im Wuppertaler Opernhaus entscheidet, hat es verdient, dass in den Pausen ein etwas großstädtischeres Flair (und auch mehr Zeit!) zur Verfügung steht.

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