BHC-Arena Die Verhinderung ist geglückt

Betr.: „BHC -Arena in Solingen als ‚Bergisches Projekt’“, Rundschau vom 9. Oktober

Vielen Dank für den hervorragenden Einsatz in diesem Thema an unseren Wuppertaler Oberbürgermeister Herrn Uwe Schneidewind.

Damit spielt der BHC nur noch bis zur Fertigstellung der Klingenhalle in der Wuppertaler Uni-Halle (solange die Betriebsgenehmigung vorhanden ist) und wird dann endgültig ein Solinger Verein mit Spielstätten in Solingen und Düsseldorf.

Damit verlieren wir in Wuppertal ein weiteres Aushängeschild und weitere Vorbilder für Sport und Bewegung für unsere Kinder und Jugendlichen. Ich kann nur sagen, tolles Engagement unseres weitgehend unsichtbaren Bürgermeisters. Die Verhinderung ist geglückt.

Damit haben wir es endgültig geschafft, als einzige Großstadt keinen publikumswirksamen Verein mehr zu beherbergen, der in der 1., 2., oder 3. Liga spielt. Vielleicht noch in Randsportarten. Tolles Ergebnis!

Es gibt Lösungen, die dem Anschein nach niemand bisher erörtert hat. Der Ort der Bergischen Sonne wäre hier optimal für eine Mehrzweckhalle gewesen. Parkflächen/Parkhäuser hätten tagsüber die Mitarbeiter der BEK/Baumärkte nutzen können und abends und am Wochenende wäre Wuppertal über die Grenzen hinaus für unterschiedlichste Veranstaltungen mit direkter Anbindung nach Düsseldorf, Köln und ins gesamte Ruhrgebiet und im Bergischen Land bekannt geworden. Gleichzeitig hätte man die seinerzeitigen Investoren des Stadions am Zoo ansprechen und ins Boot holen können. Vielleicht wäre das Konzept vom Stadion dort ebenfalls umsetzbar gewesen.

Geld wird überall für alles mögliche in Millionenhöhe – ohne eine besondere Außenwirkung für die Stadt – herausgeschmissen, auch mit sehr negativen Auswirkungen: zum Beispiel Umbau Döppersberg mit Erhöhung um 30 Millionen Euro, Geschäft Primark zur Begrüßungen der Bahnfahrer; Probleme bei den Mauern, fehlerhafte Planung bei der Pflasterung in Barmen und Elberfeld.

Städte wie Kiel und Leverkusen machen uns vor, wie man eine Innenstadt angenehm gestaltet und wie man den Handballsport als Werbeträger nutzen kann. Vielleicht sollten Herr Schneidewind und seine Kollegen sich hier mal ein paar Anregungen abholen.

Einsatz sieht meines Erachtens anders aus, wenn man für Wuppertal aktiv Werbung betreiben möchte. Ich verlange hier deutlich mehr Kreativität und Engagement von unseren Lokalvertretern und Politikern – insbesondere von unserem Oberbürgermeister.

Ich denke, für die BUGA wird er sich mit viel Engagement einsetzen. Diese verschlingt dann zig Millionen. Anschließend werden die Plätze und Orte sich selbst überlassen und vergammeln durch Unkraut und Müll. Aber wir stehen auf der Liste, eine BUGA ausgerichtet zu haben.

Man merkt, Herr Schneidewind möchte Wuppertal zu einer Wohnstadt mit möglichst wenig Verkehr, nur noch Fahrrädern, und vor allem ohne Geschäfte und Gewerbe/Produktionsbetriebe entwickeln. Gewerbe/Produktion sowie Sport sollten sich bitte vor den Toren der Stadt in den umliegenden Gemeinden ansiedeln. Leider ist dieser Weg nicht der richtige.

Ich hoffe (und die Hoffnung stirbt meist zuletzt), dass die Stadt und ihre Lokalpolitiker endlich begreifen, hier mal um Dinge zu kämpfen auch oder gerade wegen der derzeit schwierigen finanziellen Lage. Die Stadt muss endlich mal lernen, zu wirtschaften und Chancen aktiv wahrzunehmen. 

 Ralf Hartmann

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