Pina-Bausch-Zentrum Inhalte gibt’s in 14 Tagen

Wuppertal · Eine klare Mehrheit stimmte in der Pina-Bausch-Zentrums-Kommission für das neue Betriebskonzept des zukünftigen Hauses. Bei der Frage, was denn inhaltlich an der Kluse passieren wird, war deutliches Grummeln zu hören.

 Noch ist nicht bekannt, was konkret im ehemaligen Schauspielhaus passieren soll.

Noch ist nicht bekannt, was konkret im ehemaligen Schauspielhaus passieren soll.

Foto: Wuppertaler Rundschau / sts

„Noch nicht einmal etwas Rudimentäres“ gebe es beispielsweise für das „Forum Wupperbogen“, mit dem das Zentrum zur Stadtgesellschaft hin geöffnet werden soll, monierte Erhard Buntrock für die CDU. Stadtdirektor Johannes Slawig machte deutlich, ein Betriebskonzept sei nötig, um die Betreibergesellschaft für das Zentrum zu gründen. Er informierte darüber, dass das neue inhaltliche Konzept zurzeit bei Gesprächen mit dem Land, das sich zur Hälfte am Pina-Bausch-Zentrum beteiligen soll, geklärt werde.

Wenig zufriedenstellend fand das Bernhard Sander (Die Linke): „Erst das Betriebswirtschaftliche und dann die Inhalte? Das ist mir, ehrlich gesagt, zu windig. Der Ratsbeschluss sagt, es muss inhaltlich etwas vorgelegt werden.“ Johannes Slawig sagte zu, es werde in 14 Tagen für alle Fraktionen einen Fahrplan für die Inhalte des zukünftigen Zentrums geben. Für die politischen Beratungen darüber sei dann im September und Oktober noch genügend Zeit, bevor im November die Betreibergesellschaft gegründet werde.

Der Stadtdirektor warb um Verständnis: „Es gibt das zehn Jahre alte Inhaltskonzept von Stefan Hilterhaus sowie dessen Aktualisierung. All das muss jetzt überarbeitet werden. Es sollte nicht der Eindruck erweckt werden, wir wären da im Tiefschlaf. Die Gespräche zwischen städtischer Kulturverwaltung, Tanztheater, ,Pina Bausch Foundation’ und Land erfordern wegen teilweise unterschiedlicher Ideen Behutsamkeit und Sorgfalt.“

Auf die weitere Nachfrage von Bernhard Sander, warum denn die Kommission „nicht jetzt, sondern erst in 14 Tagen“ über die Gespräche mit dem Land informiert werde, gab Johannes Slawig zu Protokoll: „So lange müssen Sie sich noch gedulden.“

Für den Kulturrat der Freien Szene lenkte Olaf Reitz den Blick auf eine bestimmte Zahl: Im Betriebskonzept fürs Pina-Bausch-Zentrum stehen 100.000 geplante Besucher pro Jahr. Reitz fragte: „Wo sollen die herkommen, wenn das Tanztheater heute in Wuppertal etwa 20.000 Menschen anzieht?“ Die Freie Szene befürchtet einen innerstädtischen Verdrängungswetbewerb in Sachen Publikumsgunst – und lädt den Lenkungskreis des Pina-Bausch-Zentrums zu Gesprächen in dieser Sache ein.

Kulturdezernent Matthias Nocke gestand zu, die Besucherplanzahlen seien „optimistische Annahmen“ – setzt aber angesichts von Kooperationen beispielsweise mit der Essener Folkwang-Hochschule und dem Düsseldorfer Tanzhaus NRW auf internationale Impulse.

Personalien (allerdings noch ohne Namen) gab es in der Kommissionssitzung außerdem. Johannes Slawig: „Wir werden ein oder zwei künstlerische Köpfe brauchen, die den inhaltlichen Prozess von Herbst 2021 bis zur Eröffnung begleiten und steuern.“

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