BUGA-Diskussion Viele Perlen entlang der Wupper

Betr.: BUGA-Diskussion

BUGAs sind ihrer Konzeption nach in erster Linie Leistungsschauen des Gartenbaugewerbes. Statt nachhaltiger strukturpolitischer Effekte für die Städte bleiben Kosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich für den Rückbau der temporären Anlagen. Das führt zu großen Enttäuschungen.

Das hat auch OB Schneidewind gesehen, deshalb möchte er keine „Blümchenschau“ BUGA 2031, sondern eine besonders nachhaltige. Aber auf der Basis der Machbarkeitsstudie von 2017 ist das ein Widerspruch in sich.

Die teure Hauptattraktion, die große talüberspannende Brücke, wird 2031 ein alter Hut sein, laufend werden derlei Brücken in der ganzen Welt eröffnet. Schlimmer noch: Das Konzept verbindet heute schon intakte Bereiche, oben wird mit oben verbunden.

 Was Wuppertal ausmacht an Problemen und Potenzialen liegt aber im Tal! Sinnvoll wäre eine Strategie, die Projekte im Tal angeht und Verbindungen zu den Höhen herstellt: Statt oben mit oben lieber unten mit oben verbinden!

Die Strategie wäre simpel: Die Perlen im Tal sind bereits an einer Schnur aufgereiht. Dabei sind Perlen die einzelnen Projekte, die es zu gestalten gilt, um die Stadt zu reparieren – die Schnüre sind die Elemente, die sie verbinden.

Flutgraben zur Gracht, Pina-Bausch-Zentrum, Mühleninsel in Barmen, das Gelände neben der Junior Uni, Uferweg Unterdörnen, Schöneberger Ufer, Anschluss des Gasometer-Geländes an die Wupper, Wohnbauentwicklung im Rauental, Mühlenpark und Naherholungsgebiet Rauental, wären solche Projekte, die die Stadt zur Wupper öffnen – bauliche Investitionen und Freiraumgestaltung möglichst nah am Fluss.

Die Mobilität entlang des Flusses muss eine Wende erfahren. Mehr Rad- und Fußwegverbindungen und weniger B7. Großes Projekt der Verkehrswende sollte der Umbau des Alten Marktes in Barmen von der Verkehrswüste zu einem Stadtplatz, der seinen Namen verdient, sein. In Unterbarmen würde der Rückbau der B7 vor dem Opernhaus den Anschluss des Engelsparkes an das Wupperufer bewirken, in Barmen würde durch den Rückbau der Höhne das Wupperufer an die Barmer Innenstadt angeschlossen, wodurch diese ungeheuer aufgewertet würde.

Die Bergbahntrasse funktioniert heute mit dem Schotterbelag überhaupt nicht, Fußgänger und Radfahrer bewegen sich neben der Trasse. Deshalb: Schotter weg, ein nutzbarer Belag drauf und schon haben wir die Radwegeverbindung von den Südhöhen zur Barmer Innenstadt. Steigung ist heutzutage kein Thema mehr, Radwege können völlig neu gedacht werden!

Wuppertal zwischen Friedrich Engels und Pina Bausch. Neues Wohnen im Tal ist denkbar!

Dieter Blase, Dajana Meier, Verein „neue ufer wuppertal“

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