In der Vorlaufphase Pina-Bausch-Zentrum: Bettina Milz wird Koordinatorin und Leiterin

Wuppertal · Für die Vorlaufphase des Pina-Bausch-Zentrums in Wuppertal ist eine inhaltliche Koordinatorin und Leiterin berufen worden: Die Dramaturgin, Kuratorin und Dozentin Bettina Milz, zuletzt Referatsleiterin für Theater und Tanz im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde am Dienstag (26. Oktober 2021) in der Sitzung der Wuppertaler Ratskommission zur Begleitung und Steuerung des Projektes vorgestellt.

Bettina Milz wird inhaltliche Koordinatorin und Leiterin in der Vorlaufphase zum Pina-Bausch-Zentrum.

Foto: Thomas Rabsch

Mit dem Pina-Bausch-Zentrum soll an der wichtigsten Wirkungsstätte der weltberühmten Choreografin, dem denkmalgeschützten Wuppertaler Schauspielhaus, ein international bedeutsamer Kunst- und Kulturort entstehen. Der herausragende Theaterbau von Gerhard Graubner wird mit einem flexiblen und nachhaltigen Neubau verbunden. Ermöglicht wird das Zentrum durch einen Bundeszuschuss von rund rund 40 Millionen Euro sowie Mitteln von Stadt und Land. Inhaltlich wird das von Stefan Hilterhaus (PACT Zollverein) im Auftrag von Stadt und Land konzipierte Zentrum durch vier zentrale Handlungsfelder getragen: das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, die „Pina Bausch Foundation“ mit dem Pina-Bausch-Archiv, internationale Produktion und Kooperation sowie und ein Labor für partizipative Arbeitsformen.

Um das Pina-Bausch-Zentrum bis zu seiner geplanten Eröffnung im Jahr 2027 strategisch, inhaltlich, strukturell und organisatorisch vorzubereiten, zu vernetzen, sowie sichtbar zu machen, hat die Stadt mit der „Pina Bausch Foundation“ und dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und mit der finanziellen Unterstützung von Stadt, Land und Bund einen als Vorlaufphase bezeichneten dynamischen Prozess initiiert, der von Bettina Milz geleitet wird.

Ihre es nun, „diese Vorlaufphase mit allen beteiligten Partnern zu gestalten, die Konzeption weiter zu vertiefen und die Planung strategisch zu leiten“, so die Stadt. Die Stelle ist beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch angegliedert. Milz ist Ansprechpartnerin für alle an der Vorlaufphase beteiligten Akteure bei Stadt, Land und Bund. „Insbesondere geht es auch darum, das Zentrum mit der Stadtgesellschaft und regionalen, nationalen und internationalen Partnern zu vernetzen und als dynamischen Ort im Transformationsprozess der Stadt zu verankern“, heißt es.

Als Dramaturgin, Kuratorin, Autorin, Produktionsleiterin und Dozentin hat Milz vor der Tätigkeit im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in allen Sparten des Theaters, in Schauspiel, Tanz, Performance und Oper gearbeitet. Künstlerische, produktionsleitende und finanzielle Verantwortung waren dabei eng verbunden. Seit 2009 ist sie Referatsleiterin für Theater und Tanz im Ministerium. Im Rahmen neuer Förderkonzeptionen, durch Beratung und Begleitung unterstützte sie die deutliche Stabilisierung der weltweit einzigartigen Theaterlandschaft in NRW, wie auch neue Initiativen und Institutionen.

Milz studierte angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, unter anderem bei Andrzej Wirth, Hans-Thies Lehmann, George Tabori, Molly Davies und Heiner Müller. Nach Arbeitsaufenthalten in New York und Wien übernahm sie Dramaturgien, künstlerische Leitungen sowie Geschäftsführungen unter anderem in Erlangen, Stuttgart und Frankfurt am Main. Dabei war sie sowohl an Stadt- und Staatstheatern als auch in der Freien Szene beschäftigt. Die universitäre Lehre begleitete ihre Tätigkeiten. Sie unterrichte Tanzgeschichte und die Theorie des Zeitgenössischen Tanzes an Hochschulen und Universitäten unter anderem in Frankfurt am Main, Leipzig, Karlsruhe, Düsseldorf und Berlin.

„Das Pina-Bausch-Zentrum soll ein Labor für die Künste und für den Transformationsprozess der Stadt werden: auf der Basis der Tradition ein Ort für das Neue in der Kunst wie in der Gesellschaft. Im Zentrum stehen der Tanz und die Bewegung“, so Bettina Milz. „Erstmals in der Geschichte wird ein großes Kunst- und Kulturzentrum der Arbeit einer herausragenden Choreografin oder eines Choreografen gewidmet. Das Werk von Pina Bausch ist ein internationales Kulturerbe. Über zwölf Jahre hat das Ensemble Enormes geleistet und die Meisterwerke auf den Bühnen der Welt getanzt und wird dies weiter tun.“

Und weiter: „Mit Boris Charmatz als neuem Intendanten wird das Tanztheater ins 21. Jahrhundert aufbrechen, neue Werke werden geschaffen und zugleich wird das Repertoire erfahrbar bleiben. Das Pina-Bausch-Zentrum soll den zukünftigen Rahmen bilden: für das Ensemble, das Archiv, für internationale Partner und innovative Formen der Teilhabe. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, dieses national herausragende Bauvorhaben bis zur Eröffnung strategisch und inhaltlich im Team zu koordinieren.“

Stadtdirektor Johannes Slawig, der das Projekt leitet: „Mit Bettina Milz gewinnen wir eine hervorragende Fachfrau und Führungskraft. In ihren bisherigen Funktionen hat sie bewiesen, dass sie fachliche Kompetenz mit Führungsstärke und Überzeugungskraft verbinden kann. Das Bettina Milz ihre Position im Ministerium aufgibt und sich voll der neuen Leitungsaufgabe widmet, zeigt die Bedeutung dieses Projektes für Land und Stadt und unterstreicht die überregionale Ausstrahlung für Kultur und Stadtentwicklung.“