Tanztheater Wuppertal OB Mucke: „Rolle von Herrn Bieger untersuchen“

Wuppertal · Oberbürgermeister Andreas Mucke will im Konflikt zwischen dem Tanztheater Wuppertal und Intendantin Adolphe Binder die Gespräche zwischen beiden Seiten persönlich begleiten. Gleichzeitig kündigte er an, Äußerungen des PR-Beraters Ulrich Bieger näher unter die Lupe zu nehmen.

 OB Andreas Mucke.

OB Andreas Mucke.

Foto: Jens Grossmann/Stadt Wuppertal/Jens Grossmann

„Es ist bereits großer Schaden für das Tanztheater, die Stadt Wuppertal und die beteiligten Personen entstanden. Die Auseinandersetzung hat zudem das Ensemble verunsichert. Jetzt muss endlich wieder Ruhe einkehren, damit das Tanztheater das machen kann, was es am allerbesten kann: sein Publikum mit großartigen Vorstellungen begeistern! Daher werde ich persönlich den Gesprächsprozess mit Frau Binder und der Leitung des Tanztheaters anstoßen und eng begleiten“, so der Oberbürgermeister.

Das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf hatte am Dienstag (22. August 2019) entschieden, dass die 2018 ausgesprochene fristlose Kündigung von Adolphe Binder durch das Tanztheater unwirksam ist. Es empfahl, das Gespräch zu suchen, um eine für beide Parteien sinnvolle Lösung des Konflikts zu finden.

Kurz vor dem Urteil hatte Bieger gegenüber dem WDR erklärt, dass Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig und Kulturdezernent Matthias Nocke ihn beauftragt hätten, die fristlose Kündigung publizistisch vorzubereiten. Mucke hält „für sehr wichtig, die Äußerungen von Herrn Bieger im Hinblick auf seine Rolle untersuchen zu lassen. Mit Klärung dieser Frage und deren rechtlicher Relevanz habe ich die verwaltungsinternen Prüforgane beauftragt.“

Inzwischen haben sich auch die Grünen zu Wort gemeldet. Der kulturpolitische Sprecher Peter Vorsteher: „Vor über einem Jahr wurde Adolphe Binder als Intendantin des Tanztheaters Wuppertal fristlos gekündigt. Während der damaligen Diskussion um diese Entscheidung waren wir Grünen es, die kritische Anmerkungen im Beirat geäußert haben und Akteneinsicht genommen haben. Als Einzige haben wir uns gegen die Kündigung ausgesprochen, weil dem Beirat neun Monate lang Informationen über den Konflikt vorenthalten wurden. Nun haben wir theoretisch zwei Intendantinnen. Erschwerend kommt hinzu, dass Anfang der Woche bekannt wurde, dass der PR-Berater Ulrich Bieger nach eigener Aussage im letzten Jahr mit Kenntnis von Teilen der Stadtspitze interne Informationen über Adolphe Binder an die Medien gegeben hat. Ich halte es jetzt für notwendig, das Chaos nicht weiter auf die Spitze zu treiben, sondern ernsthaft und sorgfältig die Vorgänge, die zu dem jetzigen Durcheinander geführt haben, aufzuklären.“

Vorsteher weiter: „Es geht nicht um Personen und nicht konkret um Frau Binder, Herrn Bieger oder den Stadtdirektor, es geht um den Ruf eines einzigartigen kulturellen Aushängeschildes für unsere Stadt, das Tanztheater Pina Bausch. Deshalb haben wir eine Anfrage an den OB gestellt, um Licht ins Dunkel zu bringen und sind gespannt auf die Antworten.“

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