Bayer-„stART-festival“ Weltklasse in der Wuppertaler Stadthalle

Wuppertal · Mit einem Paukenschlag wartet Bayer im Wuppertaler Kulturkalender des nächsten Jahres auf. Mit Philippe Herreweghe und seinem Collegium Vocale Gent tritt dort ein Chorensemble von Weltruf auf. Wenn die Pandemie es zulässt.

 Philippe Herreweghe.

Philippe Herreweghe.

Foto: Wouter Maeckelberghe

Der 73-jährige Herreweghe ist eine Ikone der historischen Aufführungspraxis. Vor genau 50 Jahren gründete er das Collegium Vocale Gent, dessen Leiter er seitdem ist. Ursprünglich war das Ensemble auf die Musik der Renaissance und des Barocks spezialisiert mit einem Schwerpunkt auf den Werken Johann Sebastian Bachs. Doch hat sich das Repertoire im Laufe der Jahre erweitert.

So interpretiert der Chor bei seinem Auftritt am 16. April zu Beginn Gabriel Faurés impressionistisch gefärbtes Requiem, später Igor Strawinskys Psalmensinfonie mit deutlichen Anklängen an Gesänge aus der russisch-orthodoxen Sakralmusik. Das ebenfalls international renommierte Orchestre de Champs-Elysées übernimmt den Instrumentalpart. Das Konzert ist der Wuppertaler Auftakt des Bayer „stART-Festivals“ mit dem das Unternehmen seine Kulturaktivitäten neu aufstellt. Im April und Mai 2021 werden dabei neben Leverkusen und Wuppertal auch die Standorte in Berlin und Bitterfeld Schauplätze vielfältiger kultureller Ereignisse sein – von Tanz über Klassik bis hin zum Jazz. Nicht mehr fortgeführt wird in Wuppertal dafür der Bayer-„Klavierzyklus“. „Wir wollten keine künstliche Konkurrenz schaffen zum Klavierfestival Ruhr, das an dieser Stelle ebenfalls einen sehr guten Beitrag zum Wuppertaler Klassikprogramm stellt“, erläutert Festival-Leiter Christoph Böhmke.

Auf hervorragende Pianisten muss man dennoch nicht verzichten, denn im zweiten Wuppertaler Konzert des „stART-festivals“ kehren die holländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen zurück nach Wuppertal mit dem Orchestre National de Lyon und dem Konzert für zwei Klaviere und Orchester in d-Moll von Francis Poulenc.

„Wir gehen hier ganz neue Wege und sind zuversichtlich, mit der Präsentation solch internationaler Spitzenensembles in Wupppertal in eine Martktlücke zu stoßen“, freut sich Böhmke. Freilich weiß er um die organisatorische Fragilität des ambitionierten Programms. „Momentan gehen wir ganz pragmatisch von höchstens jenen 120 Besuchern im Großen Saal aus, die vor dem letzten Lockdown genehmigt waren. Auch dann wird gespielt“, betont Böhmke die Vertragstreue des Konzerns den Kulturschaffenden gegenüber, die eine ganz schwere Zeit durchmachen.

Deswegen hat Bayer auch bereits den Vorverkauf für beide Events gestartet. Wer sicher dabei sein will, sollte deshalb nicht lange zögern, auch wegen der moderaten Preise von 35 bis 48 Euro.

Freitag, 16. April, 20 Uhr:  Gabriel Fauré, Requiem; Anton Bruckner, zwei Aequalen für drei Posaunen; Igor Strawinsky, Psalmensinfonie; Collegium Vocale Gent, Orchestre des Champs-Elyseés, Dirigent Philippe Herreweghe, Dorothee Mields, Sopran, Krešimir Stražanac, Bariton.

Montag, 3. Mai, 20 Uhr: Camille Saint-Saëns, Danse Bacchanale aus „Samson et Dalila“; Francis Poulenc, Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll; Peter Tschaikowsky / Nikolaj Szeps-Znaider, Suite aus dem Ballett „Dornröschen“; Lucas und Arthur Jussen, Klavier; Orchestre National de Lyon, Leitung Nikolai Szeps-Znaider.

Karten gibt es unter www.stadthalle.de

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