Förderung aus Berlin 2,5 Millionen für das Museum für Frühindustrialisierung

Wuppertal / Berlin · Die neue Dauerausstellung im Wuppertaler Museumsstandort „MIK Frühindustrialisierung“ wird mit 2,5 Millionen Euro vom Bund gefördert. Die Entscheidung ist in der Haushaltsausschusssitzung des Bundestages am Freitag (27. November 2020) getroffen worden. Neben der neuen Dauerausstellung zur Geschichte der Frühindustrialisierung sollen die Gelder zudem in die bauliche Ertüchtigung der Museumsgebäude Remise und Kannegießersche Fabrik investiert werden.

 Dr. Lars Bluma, Leiter des Zentrums für Stadtgeschichte und Industriekultur.

Dr. Lars Bluma, Leiter des Zentrums für Stadtgeschichte und Industriekultur.

Foto: Simone Bahrmann

„Das sind hervorragende Nachrichten für den Museumsstandort Wuppertal. Das ,MIK Frühindustrialisierung‘ soll als industrie- und sozialgeschichtliches Museum die frühe Entwicklung der Industrie im Wuppertal mit ihren technik-, sozial-, wirtschafts- und mentalitätsgeschichtlichen Facetten zeigen. Der Museumsbesucher lernt das Wuppertal als frühe industrielle Pionierregion Deutschlands kennen, als ein Labor und Vorreiter der europäischen Moderne“, blickt Kulturdezernent Matthias Nocke in die Zukunft. „Damit ist unsere Zielsetzung, nach dem Engelsjahr eine rundum erneuerte Dauerausstellung in einem modernen Museum für Stadtgeschichte und Industriekultur präsentieren zu können, überzeugend erreicht worden.“

Helge Lindh, Wuppertaler Bundestagsabgeordneten und Vorstandsmitglied des Fördervereins Historisches Zentrum: „2,5 Millionen Euro für investive Maßnahmen und eine neue Dauerausstellung sind ein klares Bekenntnis für das MIK. Es zeigt, dass der Erhalt unserer industriellen Erinnerung und Tradition, die zeitgemäße museumspädagogische Begleitung und das Engagement der Stadtgesellschaft auch über das Engels-Jubiläumsjahr hinaus gewürdigt und gefestigt wird. Das Museum für Industriekultur wird seinen Platz in unserer Stadt damit ausbauen und stärken können und bundesweit zu einer Anlaufstelle für das Erinnern und das Erleben der frühindustriellen Gesellschaft werden.“

Neben der Modernisierung der Ausstellung und des museumspädagogischen Konzeptes stehen insbesondere bauliche Sanierungsmaßnahmen innerhalb der betroffenen Gebäudeteile im Fokus. Sowohl Remise als auch Kannegießersche Fabrik sollen in Zukunft in allen Ausstellungs- und Veranstaltungsbereichen barrierefrei zugänglich sein. Wichtige Bestandteile des Ausstellungskonzeptes umfassen unter anderem alternative mediale Vermittlungstechniken.

Dazu zählen sensorisch-haptische Angebote ebenso wie die Verwendung unterschiedlicher Textformen (leichte Sprache, Gebärdensprache, Blindenschrift). Die Ausstellungseinbauten werden unterfahrbar gestaltet, das Raumkonzept wird eine besucherfreundliche Wegeführung sowie den besonderen Platzbedarf für bestimmte Personengruppen (zum Beispiel Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer oder Nutzer von Rollatoren) berücksichtigen.

Mit dem benachbarten Engels-Haus sei das „MIK Frühindustrialisierung“ ein internationaler Anziehungspunkt, sie Verwaltung, „sowohl für regionalen und nationalen Tourismus als auch als Anlaufstelle für chinesische Besucher aus Politik, Wirtschaft und Kultur“. Diese wichtige touristische Attraktion Wuppertals werde durch die Bundesförderung langfristig gestärkt. „Ich freue mich besonders darüber, dass mit der Bundesförderung auch die nationale Relevanz des MIK Frühindustrialisierung bestätigt wurde“, sagt Dr. Lars Bluma, Leiter des Zentrums für Stadtgeschichte und Industriekultur.

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