Folkwang-Tag im Wuppertaler Visiodrom „Es ist ein einzigartiger Ort“

Wuppertal · Interviews mit Folkwang-Professor Thomas Neuhaus und Projektleiter Christian Höher zum Folkwang-Tag im Wuppertaler Visiodrom.

 Die Monet-Schau im Visiodrom des Heckinghauser Gaskessels.

Die Monet-Schau im Visiodrom des Heckinghauser Gaskessels.

Foto: Simone Bahrmann

Am 15. Juli ist das Folkwang Institut für Computermusik und Elektronische Medien (ICEM) zu Gast im Wuppertaler Visiodrom. Was erwartet die Besucher dort?

Neuhaus: „Wir dürfen das Visiodrom zum ersten Mal bespielen und haben ein wortwörtlich buntes Programm erstellt. Studierende der Fachrichtung Komposition und Visualisierung präsentieren 360-Grad-Videos auf technisch beeindruckende Weise. In einem Kurs von Claudius Lazzeroni und mir sind interaktive Installationen entstanden, die mit analogen elektronischen Klängen und daraus abgeleiteten Bildern live von den Besuchern und Besucherinnen beeinflusst werden können. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Performances und Präsentationen einzelner Arbeiten aus dem Designbereich. Zudem wird Live-Musik auf dem Dach des Visiodroms gespielt.“

Höher: „Wir stellen unsere technischen Möglichkeiten ganz in den Dienst der Akteure der Folkwang Universität und freuen uns darauf zu erleben, auf welche Weise diese genutzt werden. Der Folkwang-Tag wird zeigen, dass das Visiodrom ein moderner offener Kulturraum ist, dessen Möglichkeiten weit über die Aufführungen von immersiven Shows hinausgeht. Es ist ein einzigartiger Ort und wir freuen uns sehr mit dem ICEM der Folkwang Universität genauso einzigartige Menschen gefunden zu haben, die die Herausforderung gerne annehmen. Die Besucherinnen und Besucher dürfen also eine echte Abwechslung zu unserem Tagesprogramm, interaktiv erlebbare Kunst und einen abwechslungsreichen Tag voller neuer, einzigartiger Eindrücke erwarten.“

Wie ist das Projekt entstanden?

Neuhaus: „Der Kontakt zum Visiodrom kam durch den Kollegen Stefan Hüfner zustande, der in Wuppertal lebt und dort auch ein privates Theater leitet. Mit den genannten Kollegen durften wir das Visiodrom besichtigen und uns mit den Möglichkeiten vertraut machen. Für uns stand sofort fest, dass wir dort etwas machen möchten, und das Programm am 15. Juli ist die erste Berührung mit diesem ungewöhnlichen Ort.“

Was macht das Visiodrom als Aufführungsort für das ICEM so interessant?

Neuhaus: „Es ist vom klassischen Konzert- oder Kinosaal so weit entfernt wie nur irgend denkbar. Ein Rundbau wie eine Tonne, eine akustisch höchst ungünstige Grundform, zudem mit starkem Nachhall. So etwas reizt uns immer! Hinzu kommt hier ganz besonders die Möglichkeit einer visuell kompletten Immersion, das heißt die Wände, Decken und Boden vollständig mit Videos bespielen zu können - und das bei diesen riesigen Dimensionen. Unsere Bands aus der Popkomposition haben zudem die Gelegenheit, live vom Dach zu spielen. Begeistert waren wir auch über die neugierigen und offenen Besitzer dieses ungewöhnlichen Ortes, die unsere Ideen spannend finden.“

Wuppertal: Visiodrom im Gaskessel Impressionen Bildergalerie
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Impressionen aus der „HUMANS“-Show

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Foto: Wuppertaler Rundschau

Warum macht das Visiodrom einen Folkwang-Tag?

Höher: „Das Visiodrom sieht sich auch als offenen Kulturraum für Künstler in der Stadt, in NRW und der ganzen Welt. Wir haben unsere Konzepte und Vorstellungen für das Visiodrom, diese müssen aber nicht für alle gleich sein. Kreative Menschen kommen meist mit einer wagen Vorstellung in das Visiodrom und mit drei bis vier sehr konkreten Ideen wieder heraus. So war es auch nach dem Besuch der Folkwang-Professoren und es ist uns gelungen, all diese Ideen in einem tollen Tagesprogramm zusammenzufassen.“

Was macht das ICEM für das Visiodrom als Gast so interessant?

Höher: „Die unglaubliche Vielfältigkeit, die in den Projekten und Köpfen des ICEM stecken. Den Professoren war die herausfordernde Akustik einerseits und die bildgewaltigen Möglichkeiten der Technik andererseits von Anfang klar. Niemand hat darauf mit Skepsis reagiert – alle Professoren haben die spannende Herausforderung angenommen und direkt Projekte entwickelt. Es war toll zu sehen, wie inspirierend der Raum des Visiodroms auch auf die Folkwang Professoren gewirkt hat. Alle sind motiviert und haben außergewöhnliches Programm für den Tag zusammengestellt. Die Besucherinnen und Besucher können an diesem Tag erleben, was noch alles im Visiodrom möglich ist.“

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