"Ein reines Vergnügen!"

Drei Fragen an den Violinen-Virtuosen Nigel Kennedy, der am 6. Februar 2015 in die Historische Stadthalle Wuppertal kommt.

Sie haben ja schon einmal in der Stadthalle gespielt. Gute Erinnerungen?

Kennedy: Ja, aber es ist einige Jahre her, und ich weiß nicht mehr exakt das Konzertprogramm. Aber ich erinnere mich an die wunderschöne Architektur, einer der schönsten Konzertsäle der Welt, und vor allem an die brillante Akustik. In einem so perfekten Saal spielen zu können ist ein reines Vergnügen, was ja leider in vielen anderen Sälen so nicht gegeben ist. Deshalb freue ich mich auf das Konzert in Wuppertal.

Sie sind ein Wanderer zwischen den Welten der Klassik und des Jazz'. Was spielen Sie am 6. Februar?

Kennedy: Ich kehre mit einem reinen Bach-Programm mit sämtlichen Violinkonzerten ein wenig an meine musikalischen Wurzeln zurück. Bach ist für mich einer der Gipfelpunkte der Musik, insbesondere natürlich seine Partiten und Sonaten für Violine solo. Aber auch die Violinkonzerte sind für mich das Schönste, was es für einen Geiger zu spielen gibt. Für mich ist der kammermusikalische Aspekt dieser intimen Musik besonderes bewegend. Als Solist bin ich "primus inter pares", daher werde ich auch den gesamten Konzertabend nicht nur solistisch präsent sein, sondern auch die musikalische Leitung inne haben, so wie es zu Bachs Zeiten auch der Fall war.

Wird es bei den Bach-Konzerten auch Improvisationen à la Kennedy geben?

Kennedy: Zu improvisieren ist der wahre Kern der Musik. Bach selbst war vielleicht einer der größten Improvisatoren, die es jemals gab. Mozart, Beethoven, alle haben in ihren Konzerten die Solo-Kadenzen improvisiert, kein Konzert war wie das andere, es war immer das pralle musikalische Leben. Das will ich auch so haben, sonst geht die Inspiration und die Kommunikation mit dem Publikum verloren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort