Er ist ein Besonderer – und man bekommt nicht oft etwas von ihm zu lesen: Peter Hohberger, Bildhauer, Maler und Autor, hat einen neuen, nur etwa 130-seitigen Band publiziert. „Mein Meer“ zeigt sehr viele Hohberger-Gemälde von Meeres- und manchmal auch Küstenszenen. Dazwischen gestreut wenige, ganz kurze Texte: Die sprechen diese lakonische und zugleich gefühlsintensive Sprache, die so typisch für Hohberger ist. Da hält der Moment an, Bilder im Kopf entstehen – dann und wann auch eigene Erinnerungen. Man wünschte sich mehr dieser Texte in diesem kleinen Buch. Selbstverlag, zwölf Euro. Bestellbar per Mail an annewalkenhorst@gmx.de
Ein ganz anderes Kaliber hat sich Arne Saß, den man noch als früheren Wuppertaler Arne Ulbricht kennt, vorgenommen. Der heute wieder unter seinem Geburtsnamen in Straßburg lebende Lehrer hat in „Aisha aus Biskopsgården“ einen Teil seiner Erfahrungen während eines dreijährigen Aufenthaltes in der schwedischen Großstadt Göteborg verarbeitet. Das Buch erzählt von der Begegnung des aus besten Verhältnissen stammenden 17-jährigen Nepo und der 16 Jahre jungen Aisha, deren Familie aus Somalia kommt und im „Problemstadtteil“ Biskopsgården lebt.
Dort hat auch Arne Saß an einer Brennpunktschule unterrichtet. Der Text erzählt einfühlsam, nachvollziehbar, auch schonungslos von den Konflikten, die sich aus der Annäherung dieser „zwei Welten“ ergeben. Das in Schweden offenbar brennende Thema blutiger Kämpfe zwischen Straßen-Gangs ist hierzulande nahezu unbekannt. Ein ehrliches Buch, das auch wehtut. Aber mit einem, trotz allem, guten Schluss. Weil es um die Liebe geht. Erschienen bei Books on Demand (BoD) für zehn Euro.
Tipp Nr. 3 ist die Ausgabe Nr. 9 von „neolith“, des Magazins für neue Literatur an der Bergischen Universität. Unter dem Titel „namenlos“ sind zahlreiche Erzählungen und Gedichte sowie einige Schwarz-Weiß-Zeichnungen versammelt. Alle sind sie Stationen von Reisen durch die menschliche Seele. Inklusive deren Abgründe. Unter diesen sehr voneinander verschiedenen Beiträgen finden sich ein paar echte Solitäre: etwa die Texte von Tobias Radloff, Silke Scheffel, Stephanie Mehnert, Marion Leuther, Sabine Riedel oder Annabella Kittel. Die vor allem sind besonders stark. Fünf Euro – alle Infos zu Verkaufsstellen auf www.neolith-magazin.de