Mit dessen Hilfe hat er diese Woche seine Verlobte ins Weltall geschickt – wahrscheinlich war er noch sauer, weil sie bei der Amtseinführung von Donald Trump weniger an hatte als eine durchschnittliche Bardame in Las Vegas. Sie deshalb bis zum Mond zu schießen war allerdings auch für einen der reichsten Männer der Welt nicht darstellbar. Es reichte nur für wenige Minuten in der Schwerelosigkeit, die trotzdem tagelang für Schlagzeilen sorgten, weil die Dame und ihre fünf prominenten Begleiterinnen die erste rein weibliche Crew eines Raumschiffs waren.
Diese Premiere wurde teilweise als feministische Großtat gefeiert, wobei die Rakete allerdings automatisch fliegt und die Besatzung im Wesentlichen aus dem Fenster gucken musste, weshalb es sich möglicherweise nicht um eine emanzipatorische Leistung im Sinne von Pionierinnen wie Alice Schwarzer handelt.
Beim Thema „auf den Mond schießen“ müssen wir natürlich auch noch über den Osterhasen-Eklat reden, der diese Woche fast so viele Schlagzeilen lieferte wie die stellare Botox-Party der aufgespritzten Astronautinnen. Auf dem Mond bestens aufgehoben wären nämlich auch die rechten Birnemänner, die jetzt in mäßig sozialen Medien mit der interessanten Theorie aufwarteten, Discounterketten hätten im Zuge einer schleichenden Islamisierung ihre Schoko-Osterhasen in Sitzhasen umbenannt.
Die heißen allerdings schon seit Jahren nur so, um die diversen unterschiedlichen Osterhasen produkttechnisch voneinander unterscheiden zu können. Wir kennen in diesem Zusammenhang ja auch den Schmunzelhasen und den Goldhasen, bei denen seltsamerweise niemand in der AfD argwöhnt, hier könne ein islamistischer Hase im Pfeffer liegen.
Bekannt gemacht wurde der Osterhasen-Skandal auf der für ihre Seriosität weltberühmten Plattform „X“, die früher „Twitter“ hieß. Ihr Besitzer Elon Musk benannte sie wahrscheinlich um, weil auf das Gros der Beiträge mittlerweile das (leicht abgewandelte) alte Sprichwort „Satz auf X, das war wohl nix“ zutrifft ...
Sicherheitshalber könnten um deutsche Ostertraditionen besorgte Patrioten natürlich den Versuch starten, den Verzehr von Schoko-Osterhasen in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufnehmen zu lassen. Gerade erst wurden 19 Kulturpraktiken neu in diese Liste aufgenommen. Dazu gehören das in Wuppertal aus verständlichen Gründen weitgehend unbekannte Wosana-Ritual, mit dem in Botswana Regen heraufbeschworen wird, und der indonesische Reog-Ponorogo-Tanz, der vom Aussterben bedroht ist, weil die jüngere Generation ihn unattraktiv findet.
Das könnte daran liegen, dass bei ihm der Singo Barong im Mittelpunkt steht. Dabei handelt es sich um eine Figur mit einem großen Löwenkopf und Pfauenfederschmuck, die frappierende Ähnlichkeit mit Donald Trump hat. Von mir aus könnte der Tanz daher gerne aus der Liste raus und das deutsche Schokohasen-Prümen dafür rein. Wobei den Ober-Populisten Trump rauszuwerfen den Osterhasen von der AfD wahrscheinlich auch nicht recht wäre ...
Bis die Tage!