1. Corona Virus

Stadt Wuppertal: Derzeit zehn Infizierte

Pressekonferenz im Rathaus : Liveticker: Derzeit zehn Corona-Infizierte

In Wuppertal waren bis Freitagmittag (13. März 2020) insgesamt zehn Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Das hat die Verwaltung auf einer Pressekonferenz im Rathaus bekannt gegeben. Ab Montag (0 Uhr) gilt eine Allgemeinverfügung, die Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen untersagt.

Das war’s: Die Pressekonferenz ist beendet.

Sozial- und Gesundheitsdezernent Stefan Kühn: „Jeder von uns kann krank werden, jeder kann Kontaktperson sein. Diese Menschen brauchen unsere Solidarität.“ Er regt an, zwischendurch mal den hilfebedürftigen Nachbarn anzurufen und zu fragen, was man vor die Tür stellen könne: „Das ist jetzt ganz wichtig.“

Sportdezernent Matthias Nocke: Der Besuch der Schwimmbäder sei nach Einschätzung von Virologen unbedenklich. Sie bleiben deshalb zunächst geöffnet.

Weitere Bereiche: Öffentliche Kinder- und Jugendeinrichtungen sollen ihren Betrieb einschränken und die Öffnungszeiten reduzieren.

Restaurants: Betroffen sind Betriebe, in denen mehr als 100 Personen zusammentreffen. Kleine Häuser betrifft es nicht, größere eben schon.

Seniorenheime: Die Besuchskontakte werden eingeschränkt - sie sind entweder zunächst gar nicht mehr möglich oder nur sehr selten.

Mögliche Schulschließungen: Die Stadt bereitet sich darauf vor, wie man eine mögliche Betreuungsnot ab Montag auffangen kann. Das Land NRW äußert sich um 14.30 Uhr in einer Pressekonferenz. Alle Schulklassen, die aus Risikogebieten zurückgekehrt sind oder noch zurückkehren, werden in Quarantäne gesetzt.

Gesundheitsdezernent Stefan Kühn: „Die unangenehme Maßnahme, die ich heute nicht treffe, wird morgen zu noch unangenehmeren führen.“ Deshalb sei schnelles Handeln richtig. Weitere Einschränkungen seien nicht auszuschließen.

Umsetzung: Bei Veranstaltungen unter 100 Teilnehmern müssen Listen geführt werden. Gefordert werden Hinweise auf hygienischen Schutz und eine Fläche größer als einen Quadratmeter pro Person. Die Verfügung gilt bis auf Weiteres. Aber eben nicht sofort, sondern ab Montag. Der Grund: Es wäre für Veranstalter sonst schwierig gewesen, die Umsetzung bereits für das Wochenende zu organisieren.

Stadtdirektor Johannes Slawig: Der Kämmerer betont, dass es massive Auswirkungen auf das öffentliche Leben in Wuppertal geben werde. Das sei auch so gewollt. „Wir werden das öffentliche Leben deutlich reduzieren.“ Der Gesundheitsschutz sei wichtiger als öffentliche Belange. Betroffen seien auch Kinos, Gottesdienste und Gastronomie.

Betrieb ruht: Sämtliche Vorstellungen der Wuppertaler Bühnen, Theater und der städtischen Kulturbetriebe finden bis auf Weiteres nicht statt. Auch interne Sitzungen der Verwaltung - darunter Gremiensitzungen und Besprechungen - werden verschoben. Im operativen Krisenstab wird derzeit diskutiert, ob auch öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder und Bibliotheken geschlossen werden.

OB Andreas Mucke: Der Oberbürgermeister bittet die Bevölkerung, die Sozialkontakte zu minimieren. Es gebe keinen Grund zur Panik, notwendig sei Besonnenheit. Es sei wichtig, vorsorglich zu handeln und die Infektionskette kurz zu halten. Jeder trage selber Verantwortung.

Allgemeinverfügung: Es werden keine Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen mehr erlaubt. Das gilt ab Montag, 0 Uhr. Es betrifft Events jeglicher Art, auch Hochzeiten und Geburtstage. Ausnahmen sind allerdings möglich auf Grundlage der Risikocheckliste.