Aus der Region Die magische 1.000-Kilometer-Marke geknackt

Radevormwald / Wuppertal · Die 1.000 Kilometer im Streckenflug sind eine Besonderheit – und von Josch Jarosch geknackt worden. Am 15. Juli 2022 machte er sich morgens zum Flugplatz Radevormwald auf, diese für die Segelfliegerinnen und Segelflieger berüchtigte Kilometermarke zu brechen.

Josch Jarosch vor dem Flugzeug, mit dem er die 1.000 Kilometer genackt hat: ein Nimbus 4 der Offenen Klasse.

Foto: LSV Radevormwald

Nach elf Stunden und fünf Minuten Flugzeit war es vollbracht: Die Marke war gefallen. „Das ist eine Wahnsinnsleistung, 1.000 Kilometer im Segelflug zurückzulegen. Das aber noch so jung im Alter von nur 25 Jahren zu erreichen, übertrifft alles“, sagt Peter Gomolzig, Vorsitzender des LSV Radevormwald.

„Man muss viel Geduld mitbringen und ein gutes Team im Rücken haben, um diese berüchtigten 1.000 Kilometer zu knacken“, sagte der überglückliche Josh Jarosch. „Ein 1.000-Kilometer-Flug gelingt nicht auf Anhieb. Es ist viel Training erforderlich, mental wie körperlich. Schließlich dauert ein 1.000-Kilometer-Flug nicht selten über elf Stunden und man muss jede Sekunde hellwach sein: Fliegen, Luftraumbeobachtung, Navigieren, Funken, Wetterbeobachtung und schließlich die menschlichen Bedürfnisse erledigen. Fehler sind in der Fliegerei meist unverzeihlich.“

Da es Josch Jarosch aufgrund der abklingenden Thermik nicht mehr zum Heimatflugplatz Radevormwald schaffte, musste er auf dem Nachbarflugplatz landen. Sein Fliegerkollege machte sich schnell mit der Schleppmaschine auf den Weg und holte ihn in der schönen Abendstimmung vor Sonnenuntergang nach Hause.

Foto: LSV Radevormwald

Was den Luftsport auch ausmache, sei der Mannschaftsgeist, sagt Jarosch. „Vor einigen Tagen versuchte ich schon einmal, die 1.000 Kilometer zu knacken, und flog daher hoch an die Ostsee, da auf dieser Strecke gute Thermik vorhergesagt war. Auf dem Rückflug war jedoch nicht die versprochene Thermik vorzufinden, sodass ich in Niedersachsen auf einem Acker außenlanden musste. Spät in der Nacht erreichte das Rückholerteam mit dem Anhängergespann wieder den Flugplatz Radevormwald. Da weiß man, dass man wahre Freunde hat, wenn Vereinskollegen mehrere Stunden bei schönstem Wetter auf der Autobahn verbringen.“

Josch Jarosch auf dem Rückweg Richtung Flugplatz Radevormwald. Charakteristisch für Segelflugzeuge der Offenen Klasse ist die große Spannweite, die oft zwischen 20 und 30 Metern beträgt.

Foto: LSV Radevormwald

„Der LSV Radevormwald bietet hervorragende Bedingungen für den Leistungssport und unterstützt mich, wo er nur kann“ sagt Jarosch. „Das gebe ich auch sehr gerne zurück und schule unsere Flugschülerinnen und Flugschüler.“