Zustimmung für CDU-Vorschlag Linkes Bündnis für Auto-Zulieferer-Gipfel mit IG Metall
Wuppertal · Bernhard Sander, der für das Linke Bündnis Wuppertal im Stadtrat sowie im Verwaltungsrat der Wirtschaftsförderung sitz, unterstützt die Forderung der CDU nach einem Gipfeltreffen für die Automotive-Branche.
„Dies. obwohl die CDU eine frühzeitige grün-strategische Ausrichtung der Industriepolitik verhindert hat. Die Insolvenz von WKW in Wuppertal und Velbert zeigt, dass die hohe Konzentration der Auto-Zulieferer im Bergischen Raum schon seit langem eine zweischneidige Sache ist. Die hohe Abhängigkeit von den Autoriesen droht die ganze Region zu beschädigen“, so Sander.
Er beruft sich bei der Analyse der Probleme auf den VW-Chef: Verglichen mit dem Absatz der Autobranche vor Corona von rund 16 Millionen fehlten den Autoherstellern auf dem europäischen Kontinent zwei Millionen Fahrzeuge. Bezogen allein auf den VW-Konzern, führe dies zu einer Verkaufslücke von 500 000 Fahrzeugen, was dem Produktionsvolumen zweier Werke entspreche.
Im Gegenzug hätten sich die Auto-Exporte aus China seit 2020 versechsfacht, dieser Trend halte an. Zudem habe China in der Batterietechnik „dank einer frühzeitigen grün-strategischen Ausrichtung seiner Industriepolitik eine überaus mächtige Marktposition aufgebaut. Ähnlich wie bei der Herstellung von Solarpaneelen ist an der Kostenführerschaft Chinas auch in diesem Sektor kaum zu rütteln. Die bisher geplanten Kostensenkungen bei VW reichen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ebenso wenig aus wie die Formen des sozialverträglichen Beschäftigungsabbaus.“
Sander: „Zulieferer, die den Kostendruck der Autokonzerne nicht standhalten können, müssen den Markt verlassen, wenn sie nicht durch andere Produktfelder, Digitalisierung der Produktion, Qualifizierung der Beschäftigten und Beschleunigung der Transformation den Trend aufhalten. Die Probleme dieses Industriezweiges sind nicht mit der alten Leier von den fehlenden Gewerbeflächen zu bewältigen.“
Ein Automotive-Gipfel, „gut vorbereitet durch die Wirtschaftsförderer“, könne unter Beteiligung der IG Metall Ideen erarbeiten. OB Uwe Schneidewind müsse dazu umgehend einladen: „Aber einen nachhaltigen Strukturwandel wird es ohne eine aktivere Rolle von Bundes- und Landesregierung nicht geben.“