Insgesamt 70 Prozent halten Heils Vorschlag für eine sehr schlechte oder schlechte Idee. 57 Prozent erwarten konkrete negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen. „Viele weisen darauf hin, dass eine solche Erhöhung dazu führen würde, dass auch die Gehälter der sonstigen Mitarbeitenden entsprechend erhöht werden müssten, um den Lohnabstand zu wahren“, so die IHK.
Das würde die Lohnkosten im zweistelligen Prozentbereich steigen lassen, was nicht bezahlbar sei. Dies werde zu höheren Produktpreisen und verringerter – insbesondere internationaler – Wettbewerbsfähigkeit führen. Viele Betriebe gaben laut IHK an, in diesem Fall Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen zu müssen oder gar keine Hilfskräfte mehr zu beschäftigen. „Einige kündigten auch die komplette Geschäftsaufgabe oder die Verlagerung von Betriebsteilen ins Ausland an“, heißt es.
Insgesamt 74 Prozent aller Unternehmen, die geantwortet haben, halten es nach Angaben der IHK „auch für falsch, dass die Politik generell ständig Forderungen zur Höhe des Mindestlohns stellt“. Denn dies ist per Gesetz eine Aufgabe der Tarifpartner im Rahmen der paritätisch besetzten Mindestlohnkommission: „Deshalb sind ebenfalls 74 Prozent der Umfrageteilnehmer der Meinung, dass es sich bei dem Vorschlag um reine Wahltaktik und nicht um einen sachpolitisch gerechtfertigten Vorschlag handelt.“
An der Umfrage haben insgesamt 396 Unternehmen teilgenommen. Sie verteilten sich auf die Bereiche Dienstleistungen (47 Prozent), Industrie (28 Prozent), Handel (20 Prozent) sowie Banken/Versicherungen und Verkehr (je 3 Prozent). Die Mehrzahl der antwortenden Betriebe waren kleinere Unternehmen mit bis zu 15 Beschäftigten (63 Prozent).