Nach WKW-Insolvenzantrag Slawig schlägt bergischen „Autogipfel“ vor
Wuppertal · Der Insolvenzantrag der WKW-Gruppe muss nach Ansicht der Wuppertaler CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Johannes Slawig „ein Weckruf sein für die Wirtschaftspolitik in Berlin wie in Wuppertal“.
„Wenn 3.800 Arbeitsplätze in Gefahr sind, muss die Politik endlich Konsequenzen ziehen. Bekundungen des Mitgefühls reichen nicht aus; Taten sind gefragt“, so Slawig. Die konjunkturelle Stagnation reicht seiner Meinung als Erklärung nicht aus, auch unternehmensinterne Probleme nicht: „Denn die gesamte deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Die hohen Energiekosten führen in dieser wie auch in anderen Branchen – beispielsweise der Chemie – dazu, dass Standorte in Deutschland geschlossen und Produktion ins Ausland verlagert werden.“
Slawig sieht darin „die Folgen einer verfehlten Energiepolitik der Ampel zu, die aus der Kernenergie, der Kohle und dem Gas gleichzeitig aussteigen wollte, ohne dass hinreichend verlässliche und bezahlbare Alternativen zur Verfügung standen.“ Hinzu komme „das von Sozialdemokraten und Grünen in Brüssel vorangetriebene Verbot des Verbrennermotors ab 2035-“ Damit werde „eine Technologie, in der die deutsche Automobilindustrie führend ist, abgeschafft, während die als Alternative angepriesene E-Mobilität von den Käufern nicht akzeptiert wird und die staatliche Förderung dafür von der Berliner Ampel auch noch eingestellt wird“.
Dies sei, so der 69-Jährige, „das Gegenteil von berechenbarer und verlässlicher Wirtschaftspolitik. Hier muss die Ampel endlich einlenken, denn mit der Automobilindustrie steht eine Schlüsselbranche unserer Wirtschaft in der Krise.“
Auch die Wirtschaftspolitik in Wuppertal und in der Region müsse sich verändern: „Jetzt erreicht die Krise der deutschen Automobilindustrie auch unsere Stadt. Weitere Einschläge sind zu befürchten. Was bei VW droht, wird auch massive Folgen für unsere Region haben; denn das Bergische ist ein Zentrum der Automobilzulieferer.“ Zwar seien die „Handlungsmöglichkeiten kommunaler Wirtschaftspolitik begrenzt“, aber: „Angesichts der drohenden Folgen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sollten diese Warnsignale ernst genommen werden.“
Slawig schlägt deshalb einen „Autogipfel“, wie ihn am kommenden Montag Bundeswirtschaftsminister Habeck in Berlin veranstaltet, auch für die bergische Region vor: „Dort sollten Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, IHK, Wirtschaftsförderung und Rathaus gemeinsam mit den wichtigsten Unternehmen beraten, was getan werden kann.“ Dies sei „das Mindeste, was Unternehmen und Beschäftigte erwarten dürfen, denn Stillstand und ,Weiter so‘ darf es nicht geben“.