Standort Wuppertal weiter offen Galeria: Insolvenzverfahren in Eigenregie – und Gespräche

Wuppertal · Deutschlands Warenhauskonzern Galeria hat am Mittwoch (1. Februar 2023) das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet, nachdem der Plan fristgerecht beim Amtsgericht Essen eingereicht worden war. Die Zukunft des Wuppertaler Standortes ist, wie der vieler anderer, noch nicht geklärt.

 Das Gebäude des Warenhauses am Elberfelder Neumarkt.

Das Gebäude des Warenhauses am Elberfelder Neumarkt.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

Zuvor hatte der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt. Nun kann die Geschäftsführung mit dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz die Restrukturierung des Unternehmens fortsetzen. Dr. Frank Kebekus ist zum Sachwalter des eröffneten Verfahrens bestellt worden.

Das Filialnetz soll neu aufgestellt werden. Dazu verhandele man aktuell mit Vermietern, heißt es: „Insbesondere von deren Zugeständnissen hängt vielfach noch ab, welche konkreten Filialen geschlossen, fortgeführt oder eventuell an einen Erwerber übertragen werden können.“

Das neue Konzept soll Galeria nach eigenen Angaben „künftig eindeutiger positionieren – mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Dazu zählt eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten. Alle weiter bestehenden Galeria-Filialen werden modernisiert und auf das Konzept umgestellt. Die Attraktivität der Standorte wird durch die sinnvolle Einbindung weiterer kundenrelevanter Services wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services gesteigert. Dieser Ansatz hat sich bereits in der Modellfiliale in Kassel erfolgreich bewährt.“

Geiwitz: „Fokussierung, Priorisierung, Effizienz und Schnelligkeit sind die klaren Leitplanken, die nun vom Management konsequent umgesetzt werden müssen. Wenn das gelingt, hat Galeria in Deutschland eine positive Zukunft.“ Man strebe unter anderem eine führende Position in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home an. Die stationären Warenhäuser sollen mit Hilfe eines „attraktiven Gastronomie-Angebots zum lokalen Treffpunkt in der Innenstadt“ werden.

Sachwalter Dr. Frank Kebekus: „Galeria hat ein tragfähiges Konzept vorgelegt, das die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Es bestehen daher nach meiner Einschätzung sehr gute Chancen, dass auch die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Ende März stattfinden wird, dem Plan zustimmen wird und dass sich Galeria so zukunftsfähig aufstellen kann.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort