Wirtschaft in Wuppertal und Niederberg Große Probleme in Metall- und Elektroindustrie

Wuppertal · Auch die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Wuppertal und Niederberg haben mit massiven Versorgungs- und Lieferengpässen zu kämpfen. Nach einer aktuellen Umfrage von „Metall NRW“ ist fast jeder Betrieb in der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalens betroffen – und dies über alle Branchen, Betriebsgrößen und Regionen hinweg.

 Michael Vitz ist Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg.

Michael Vitz ist Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg.

Foto: VBU

Vier von fünf Betrieben in NRW berichteten demnach von einer „mittleren“ oder sogar „starken“ Beeinträchtigung. Vorprodukte, Rohstoffe und Materialien seien entweder gar nicht (42 Prozent), nicht in der benötigten Menge (58 Prozent), nicht in der benötigten Zeit (92 Prozent) oder nur zu deutlich gestiegenen Preisen (89 Prozent) verfügbar. Mit den Versorgungsproblemen sind die Unternehmen im Schnitt bereits seit 5,4 Monaten konfrontiert. Allein 61 Prozent der Betriebe meldeten Lieferprobleme mit China.

„Diese Entwicklung ist ein schwerer Rückschlag für die eigentlich erwartete wirtschaftliche Erholung des wichtigsten Industriezweigs für unsere Region“, erklärte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Michael Vitz. Ein Ende der Versorgungsengpässe sei derzeit nicht absehbar. „Ein Großteil unserer Unternehmen sind wichtige Zulieferer beispielsweise für die Kfz-Industrie. Große Sorgen macht uns der rapide Anstieg der Kosten.“

Die Beschaffungspreise seien im Schnitt um 38 Prozent gestiegen, jedes vierte Unternehmen habe sogar Preiszuwächse von mehr als 50 Prozent zu verkraften. Nur wenige Betriebe könnten die Preissteigerungen vollumfänglich an die Kunden weitergeben. Angesichts der großen Herausforderungen zur erfolgreichen Transformation der Industrie treffe die schlechte Versorgungslage die Unternehmen zur Unzeit“, so Vitz.

Um die Auswirkungen der Engpässe abzumildern, könne auch die Politik helfen. Dazu gehörten aus Sicht der Betriebe die Optimierung der Zollabfertigung, die temporäre Aufhebung von Lkw-Fahrverboten an Sonn- und Feiertagen sowie des Nachtflugverbots für Transportflüge an betroffenen Flughäfen und die Verlängerung der Regelungen zur Kurzarbeit.

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