OB-Stichwahl Schneidewind stellt 100-Tage-Programm vor

Wuppertal · Zehn Tage vor der Stichwahl um das Amt des Wuppertaler Oberbürgermeisters hat Herausforderer Uwe Schneidewind am Donnerstag (17. September 2020) sein 100-Tage-Programm vorgestellt. „Wuppertal braucht ein starkes Signal des Aufbruchs – das gilt gerade nach der Corona-Krise: wirtschaftlich, sozial und ökologisch“, so der Kandidat von CDU und Grünen.

 Uwe Schneidewind.

Uwe Schneidewind.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Schneidewind will eine „neue Führung und Kultur“ in der Stadtverwaltung: „Klagen über Verwaltungsprozesse haben mich im Wahlkampf immer wieder begleitet. Gleichzeitig gibt es viele Engagierte in der Verwaltung, die sich oft ausgebremst und nicht ausreichend unterstützt fühlen. Wuppertal braucht eine Verwaltung, die sich als Ermöglicher für die Menschen in der Stadt versteht und die Veränderungsprozesse in der Stadt aktiv mitgestaltet.“ Weil die Kassen leer seien, sei die Stadt für „dringende Investitionen in Infrastruktur, neue Energien und Gebäude“ auf „Kapital von außen angewiesen: von Unternehmen und Stiftungen, aber auch auf öffentliche Mittel von Bund und Land“. Er werde daher einen Investorengipfel einberufen.

Schneidewind kündigte an, den Ruf der Stadt verbessern zu wollen – unter anderem durch eine „Neuaufstellung des Stadtmarketings mit dem Oberbürgermeister als erstem Marken-Botschafter, der weit über die Stadtgrenzen ausstrahlt“. Außerdem müssten Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing konsequenter zusammenwirken sowie die Bürgerbeteiligung und Quartiersarbeit gestärkt werden. Ein weiteres Thema sei der Umgang mit den vorhandenen Flächen, um Konflikte zwischen „Ansprüchen der Wohn- und Gewerbeansiedlung, der Naherholung, des Klima- und Umweltschutzes sowie der Landwirtschaft“ zu vermeiden.

Wuppertal könne bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Es gelte, eine systematische Klimaschutzstrategie zu entwickeln, „die über den jetzigen Klimaschutzplan hinausgeht und gleichzeitig auch Wirtschafts-, Investitions- und Lebensqualitäts-Strategie ist“. Die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs müsse auf neue Beine gestellt, vernetzte Mobilität gefördert und Infrastrukturen für den Radverkehr in der Stadt ausgebaut werden. Innenstädte sollen „weit mehr als Shopping- Zonen“ sein: „Moderne Innenstädte kombinieren Einkaufen, Arbeiten, Wohnen, modernes Produzieren, Gastronomie, Kunst, Kultur, Grundversorgung und Erholung. Gerade die Wuppertaler Innenstädte haben hier herausragende Potenziale.“

Und: „Ein diskriminierungsfreies Wuppertal muss ein zentrales Ziel der Stadtentwicklung sein – unabhängig von Kultur, Religion, individuellen Einschränkungen oder Geschlecht. Ich möchte zeitnah eine Anti-Diskriminierungsstelle auf den Weg bringen, die Motor und Katalysator für das gute Zusammenleben in Vielfalt in der Stadt werden soll.“

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