Top Wuppertal Was ist top an Wuppertal, Ulrike Möltgen?

Wuppertal · Ulrike Möltgen ist Wuppertals erfolgreichste (Kinderbuch-)Illustratorin. Bei Wolf Erlbruch studierte sie Kommunikationsdesign, lehrte an der Folkwang Universität der Künste, erhielt zahlreiche Preise. Besonders bekannt sind ihre Werke „Der Mondbär“, „Der kleine Häwelmann“ und „Das Geschenk der Weisen“.

 Ulrike Möltgen.

Ulrike Möltgen.

Foto: Benny Trapp / Insel Verlag

„,Ich habe keine Heimat‘ – diesen Satz höre ich immer wieder. Viele meiner Freunde sind weggezogen und in Telefonaten geht es immer wieder um Heimat, oder eben um Heimatlosigkeit. Wuppertal ist meine Heimat. Die Stadt schafft so etwas wie einen beruhigenden Rahmen um alles. Ich bin im Bethesda geboren und wohne jetzt einen Kilometer von meinem Geburtskrankenhaus entfernt, mein Sohn wurde auch dort geboren. Mit 15 hing ich auf dem Laurentiusplatz herum und habe mich danebenbenommen, mit 18 bis 19 schon gesitteter in den Cafés im Luisenviertel. Jetzt habe ich Unterbarmen kennengelernt, gefällt mir auch.

Ich liebe Fernwärmerohre, Fabriken, Ecken, um die sich zum Glück keiner kümmert. Wenn ich zu Besuch in einem aufgeräumten Städtchen bin, alles sauber, alles renoviert, suche ich oft lange nach einer Ecke, um die sich keiner kümmert, um mich wohl zu fühlen. Wuppertal ist reich an Schätzen, die ich für meine Arbeit verwenden kann. Eine Papiertüte mit Muster, ein Foto vom Sperrmüll. Typisch Wuppertal ist daran nur, dass es nicht sofort weggeräumt wurde. Die Wuppertaler sind: Tolerant! Kreativ, offen für Neues – es ist eine Begabung, Ideen, die man hat, einfach mal umzusetzen. Ich wohne direkt neben der Utopiastadt, das sagt schon alles.“

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